Langenfeld Langforter: In unserer Tempo-30-Zone wird gerast

Langenfeld · Während des Kreiselbaus an der alten B 8 sind viele Autofahrer auf den Alten Broich ausgewichen. Wurde daraus Gewohnheit?

 "Manche fahren locker 60", sagt Hans Hertel vom Alten Broich.

"Manche fahren locker 60", sagt Hans Hertel vom Alten Broich.

Foto: gut

Klingt wie eine Sackgasse: "Am Alten Broich". Tatsächlich ist die Anwohnerstraße in Langfort aber eine mehrere hundert Meter lange Verbindung zwischen einer viel befahrenen und einer Hauptverkehrsstraße (Weißenstein, Theodor-Heuss-Straße). Hans Hertel kommt sie regelmäßig wie eine Durchgangsstraße vor: "Obwohl hier Tempo 30 gilt, fahren manche locker doppelt so schnell", kritisiert der Anwohner. Und fordert deshalb Tempo-Kontrollen: "Solchen rücksichtslosen Rasern lässt sich doch nur Einhalt gebieten, indem man an ihren Geldbeutel geht." Hertel und andere aus seiner Nachbarschaft haben sogar den Eindruck, dass seit etwa zwei Jahren noch mehr Tempo-Sünder vor ihrer Haustür vorbeifahren als früher. Ihre Vermutung: Während des Umbaus der Einmündung Theodor-Heuss-Straße/alte B 8 zu einem Kreisverkehr 2016 nutzten viele Autofahrer den Alten Broich als Ausweichstrecke. Der verläuft nämlich ziemlich parallel zur alten B 8. "Die Baustelle ist zwar längst Vergangenheit, aber offenbar hat mancher unsere Straße so erst für sich entdeckt und die Gewohnheit beibehalten, hier entlangzufahren", sagt Hertel.

Das bereitet dem 69-jährigen Großvater eines kleinen Enkels aus einem Grund um so mehr Sorgen: Der Alte Broich ist auch Schul- und Kindergartenweg (Paulus-Grundschule; SGL-Klettermaxe). "An der Straße gilt ja nicht umsonst Tempo 30, gerade weil sie auch diese langgestreckte Kurve hat", betont Hertel.

Franz Frank vom städtischen Verkehrsamt erreichen regelmäßig Beschwerden wegen Tempo-30-Verstößen. Deshalb lässt sich nach seinen Worten nicht auf jede Eingabe sofort mit Kontrollen reagieren. Untätig bleibt die Stadt aber nicht, versichert Frank: "Wir stellen eine unserer Tempo-Anzeigen mit dem lachenden oder traurigen Gesicht auf", nennt er den ersten Schritt. Das ist nun auch Am Alten Broich geschehen. Das Gerät speichert die Messungen auch. Sollte es zu viele Verstöße registrieren - für Frank liegt die Grenze bei etwa 15 Prozent aller gemessenen Autofahrer - könnte Schritt 2 folgen: Kontrollen.

(gut)
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