So Helfen Eltern In Der Schule (9/Ende) Lernberaterin zeigt Kindern Tücken von Behinderung

Langenfeld · Sabine Ißling macht die Arbeit mit Kindern Spaß. Und als sie vor sieben Jahren von den Lehrern der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule angesprochen wurde, ob sie nicht als "Lernberaterin" in der Klasse 6 mitmachen möchte, sagte sie gerne zu. Sie hatte damals schon zwei ihrer drei Kinder an der Schule, inzwischen besucht die jüngste Tochter die Klasse elf.

 Sabine Issling (r.) und Schüler der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule erkunden, wie es ist, blind ein Glas Wasser einzugießen.

Sabine Issling (r.) und Schüler der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule erkunden, wie es ist, blind ein Glas Wasser einzugießen.

Foto: Ralph Matzerath

Die 50-Jährige muss keine Noten geben. Im Gegenteil: Sie kann auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen und ihnen aufzeigen, wie sie ohne Druck lernen. Im ersten Halbjahr schweißt sie die Klasse in einer festgelegten Unterrichtsstunde am Vormittag als Team zusammen. "Die Mädchen und Jungen beschäftigen sich mit einem ganz bestimmten Thema, beispielsweise, wie ihr Traumgarten aussehen soll oder wie die Indianer gelebt haben. Dann stellen sie den Klassenkameraden die Ergebnisse in einem Referat mit eigenen Worten vor und bewerten sich gegenseitig.

Im zweiten Halbjahr dreht sich dann alles um die Inklusion. Die Kinder lernen, was es bedeutet, anders zu sein. Beispielsweise welche Hilfen es für Blinde neben der Braille-Schrift noch gibt. Und sie machen Selbst-Tests, versuchen sich mit Augenbinde in ihrer Schule, in der sie glauben jede Ecke zu kennen, zurechtzufinden. "Sie üben, ein Glas Wasser einzugießen, ohne es sehen zu können, und ihre Wahrnehmung über Gehör und Tastsinn zu steuern", berichtet die Mutter.

Als Katechetin hat sie oft Kinder mit Handicap in ihren Gruppen und kennt deren Ängste und Bedürfnisse. Deshalb ist es ihr ein Anliegen, die Schulklassen zu sensibilisieren und Rücksichtnahme zu vermitteln.

(pc)
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