Langenfeld Lotsen kümmern sich um Flüchtlinge

Langenfeld · Katholische Kirchengemeinde, Sozialdienst SkF und Caritas verstärken ihr Hilfsangebot und suchen Ehrenamtliche.

 Kathrin Näckel (v.l.), Gerhard Trimborn, Stephanie Krone und Reinhold Keppeler stellten mit weiteren Beteiligten das Angebot des Lotsenpunkts vor, der sich jetzt auchum Asylbewerber kümmert.

Kathrin Näckel (v.l.), Gerhard Trimborn, Stephanie Krone und Reinhold Keppeler stellten mit weiteren Beteiligten das Angebot des Lotsenpunkts vor, der sich jetzt auchum Asylbewerber kümmert.

Foto: rm-

Die vor drei Jahren unter dem Namen "Lotsenpunkt" gestartete Anlaufstelle für Hilfsbedürftige habe sich bewährt. Darin sind sich Vertreter der katholischen Kirchengemeinde, des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF) und des Caritasverbands einig. "Viele Bedürftige finden von sich aus nicht den Weg in das vorhandene Hilfesystem", sagt Reinhold Keppeler vom Caritas-Kreisverband. "Unser Gemeinschaftsprojekt ist ein niederschwelliges Angebot. Ehrenamtliche Lotsen zeigen den Betroffenen Zugänge zu örtlichen Beratungs- und Hilfsorganisationen auf, begleiten sie bei Bedarf auch dorthin." In Anbetracht der stark gestiegenen Zahl von Flüchtlingen soll der Lotsenpunkt nun verstärkt für Asylbewerber geöffnet werden.

Ab heute ist jeden Dienstag ist im Pfarrbüro von St. Martin eine Sprechstunde für Flüchtlinge. "Wir unterstützen dabei fachlich auch Ehrenamtliche, die sich um sie kümmern", sagt Kathrin Näckel. Die Flüchtlingsberaterin der Caritas koordiniert gemeinsam mit Janine Hohmann vom SkF den Lotsenpunkt. "Bislang haben wir in unserem Team zehn Ehrenamtliche. Wir hoffen, dass weitere dazukommen."

Als die Zahl der neu angekommenen Flüchtlinge im vergangenen Jahr rapide anstieg, standen nach Keppelers Worten Unterkunft sowie Versorgung mit dem Notwendigsten im Vordergrund. "Nach dieser Ersthilfe geht jetzt um die Integration." So sollten anerkannte Asylbewerber mit ihren Familien ja aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen und einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz finden.

"Die nach Deutschland geflüchteten Menschen müssen sich von heute auf morgen in eine andere Gesellschaft und Kultur eingewöhnen", betont SkF-Bereichsleiterin Stephanie Krone. "Sie werden mit einer Vielzahl an Dokumenten und Formularen konfrontiert, die sie nicht verstehen. Sie sehen sich plötzlich vor Aufgaben gestellt, die insbesondere aufgrund der Sprachbarriere fast unmöglich erscheinen." Nach Näckels Angaben begleiten die ehrenamtlichen Lotsen Asylbewerber auch bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Wohnungsbesichtigungen. Trotz teils geringer Deutschkenntnisse klappe die Verständigung in aller Regel, gegebenenfalls stünden den Lotsen Übersetzer zur Seite. "Oft sind das Asylbewerber, die schon etwas länger hier sind."

Der Richrather Pfarrer Gerhard Trimborn ist nach eigenen Worten "sehr froh, dass es diesen Lotsenpunkt gibt". Bevor die vom Erzbistum initiierte und bezuschusste Anlaufstelle 2013 eingerichtet wurde, hätten Bedürftige oft das Pfarrbüro aufgesucht, das auf schnelle Hilfe nicht vorbereitet war. Im vergangenen Jahr haben Kirchengemeinde, Caritas und SkF die Unterstützung enger mit Beratung verzahnt. Gab es bis dahin Gutscheine für einen Laib frisches Brot in den Pfarrbüros, so müssen Bedürftige seither die ehrenamtlichen Lotsen zu deren Sprechstunden dienstags und donnerstags aufsuchen. Über die Brotmarken kommen beide Seiten miteinander ins Gespräch.

Näheres zum Lotsenpunkt bei Kathrin Näckel, Tel. 0173-5309391, oder bei Janine Hohmann, Tel. 0178-3981305, Büro an St. Martin, Kaiserstraße 28, lotsenpunkt@kklangenfeld.de

(mei)
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