Monheim Lücke im Rheindeich wird erst 2018 geschlossen

Monheim · Auf Drängen der Stadt Monheim hat die Bezirksregierung das Planfeststellungsverfahren jetzt vorgezogen.

 Rainer Fester, in der Monheimer Stadtverwaltung für den Deichbau zuständig, zeigt Pläne für die neue Spundwand am Rheinufer.

Rainer Fester, in der Monheimer Stadtverwaltung für den Deichbau zuständig, zeigt Pläne für die neue Spundwand am Rheinufer.

Foto: rm-

Im Süden der Stadt hat der Hochwasserschutz eine Lücke. Bei einem höchsten anzunehmenden Hochwasser wären die Industriegebiete gefährdet. Als aber Regierungspräsidentin Anne Lüttges Anfang des Jahres ihre personellen Kapazitäten mit den anstehenden Projekten zum Hochwasserschutz verglich, rückte das Planfeststellungsverfahren für die in Monheim geplante Spundwand an der Rheinuferstraße im "Fahrplan Deichsanierung" erst einmal nach hinten: auf den Zeitraum Ende 2017 bis Frühjahr 2019. "Mit Hinweis auf unsere schon recht fortgeschrittene Planung haben wir aber nun erreicht, dass das Planfeststellungsverfahren auf 2016 vorgezogen wird, wenn wir bis Ende des Jahres verfahrensfähige Antragsunterlagen vorlegen", berichtet Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen. Dabei soll der Trassenverlauf leicht geändert werden. Der Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich das "Virginia" befindet, hatte darum gebeten, damit die Hochwasserschutzwand den Parkplatz nicht durchschneidet, sondern an der südlichen Grundstücksgrenze endet. "Zwar verlängert sich dadurch die Mauer, aber es fallen auch einige Deichtore weg", sagt Apsel. Außerdem muss sich die Verwaltung mit der Stadt Leverkusen ins Benehmen setzen, weil die Wand dann deren Stadtgebiet berührt.

Die Spundwand wird im Hochufer gut zehn Meter tief in die Böschung getrieben und an der höchsten Stelle 2,40 Meter aufragen, sagt Rainer Fester, in der Verwaltung für Deichbau zuständig. Dort, wo das Gelände am tiefsten ist, vor dem Virginia und bei einem Schlupftor in der Höhe von Uniferm wird der Sicherheitszuschlag (Freibord) einen Meter betragen. "Die Wand muss so weit in die Erde reichen, weil im Hochwasserfall oben das Wasser drückt und die Böschung wegen der aufgeweichten Erde wegrutschen könnte", erklärt Fester. Außerdem soll die Wand in Beton eingegossen werden, damit ihre "Berg-und-Tal-Fahrt" nicht erkennbar ist. Zu den Hausaufgaben gehört auch, dass sich die Stadt mit dem Landesbetrieb Straßen über die Wiederherstellung der Rheinuferstraße (L293) einigen muss. Denn zunächst müsste die Straße für den Bau einer neuen Kanalisation aufgerissen werden, über die das Regenwasser, das jetzt noch in den Rhein abgeleitet wird, den öffentlichen Kanälen zugeführt wird. Nach dem Bau der Spundwand müsste die Straße dann grundlegend saniert werden.

Das Projekt ist im Haushalt mit 3,6 Millionen Euro (Anteil der Stadt) etatisiert. Für das Genehmigungsverfahren rechnet Fester mit einem Zeitraum von anderthalb Jahren. Ausführungsplanung und Ausschreibung dürften ein weiteres Jahr dauern. Mit dem Bau der Hochwasserschutzanlage könnte also im Herbst/Winter 2018 begonnen werden. Bauzeit: anderthalb Jahre.

(RP)
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