Langenfeld Luft in der Umweltzone ist jetzt besser

Langenfeld · Erstmals liegt an der Messstelle Schneiderstraße der Stickstoffdioxid-Gehalt unterhalb des EU-Schadstoff-Grenzwerts

 Die Messwerte für Stickoxid an der Langenfelder Station Schneiderstraße sind inzwischen deutlich besser geworden und liegen unter dem Grenzwert.

Die Messwerte für Stickoxid an der Langenfelder Station Schneiderstraße sind inzwischen deutlich besser geworden und liegen unter dem Grenzwert.

Foto: Ralph Matzerath

Ein Fahrverbot für Dieselautos in Langenfeld ist nach den Worten des städtischen Verkehrsplaners Franz Frank nicht zu erwarten. Diesen Schluss zieht er aus dem jetzt vom Landesumweltamt vorgelegten Jahresbericht 2017 zur Schadstoffbelastung. Danach gehört Langenfeld mit seiner Messstelle in der Umweltzone an der Schneiderstraße zu jenen sechs NRW-Städten, in denen erstmals der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) im Jahresmittel eingehalten ist. "Wir liegen jetzt bei 38 Mikrogramm", sagt Frank. "Das zeigt, dass wir mit unseren Anstrengungen der vergangenen Jahre das Ziel erreicht haben, die zulässigen Werte einzuhalten."

Damit hat sich die Luftqualität an der Schneiderstraße deutlich verbessert, seit 2013 ringsum zwischen Industriestraße, Hardt, Winkelsweg und A 3 eine Umweltzone eingerichtet wurde. Seinerzeit lag der an der Schneiderstraße gemessene NO2-Gehalt mit einem Jahresmittelwert von 52 µg/m3 weit über dem zulässigen Grenzwert (40). Schon 2016 übertraf Langenfeld mit 41 Mikrogramm diese kritische Marke nur noch ganz geringfügig, nun liegen die Messwerte sogar um zwei Mikrogramm darunter. "Die Beschränkungen und Verbesserungen des Verkehrsflusses haben offenkundig gegriffen." Dazu zählt Frank die Grüne Welle zwischen Kronprinzstraße und A 542, das Linksabbiege-Verbot für Lkw von der Schneiderstraße in die Hardt, verbesserte Radwege und Tempo-30-Zonen. "Wir haben mehr erreicht, als es im Langenfelder Luftreinhalteplan zu erwarten war." Wie es nun mit der festgelegten Umweltzone weitergeht, weiß Frank noch nicht. "Ich werde mich deswegen an die Bezirksregierung wenden, die zuletzt bezüglich der Luftreinhaltung in Langenfeld keine weiteren Auflagen gemacht hatte. Wir streben schon an, die Umweltzone irgendwann aufzuheben."

Nach Angaben von Dr. Thomas Delschen, Präsident des Landesumweltamts, ging wie in Langenfeld auch an anderen vom Verkehr geprägten Messstellen in NRW die NO2-Belastung zurück. Im Vergleich zum Vorjahr habe sie sich 2017 im Schnitt um rund zwei Mikrogramm verringert. Indes seien die höchsten NO2-Jahreswerte in Köln (Clevischer Ring: 62 µg/m3), Düren (58 µg/m3) und Düsseldorf (Corneliusstraße und Merowingerstraße 56 µg/m3) weiter deutlich über dem EU-Grenzwert.

Besorgt äußerte sich Landrat Thomas Hendele wegen des möglicherweise in Düsseldorf anstehenden Diesel-Fahrverbots. "Es kann nicht sein, dass Pendler und Handwerker die Leidtragenden der Versäumnisse der Autoindustrie werden."

Automobilindustrie, Bund und Land müssten endlich handeln, um die Grenzwerte einzuhalten. Kurzfristige Diesel-Fahrverbote hätten erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen für die Großstädte und deren Umland, so Hendele.

(mei)
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