Monheim Maiwald-Schule kümmert sich um Problem-Kinder

Monheim · Beide Fachausschüsse votierten einstimmig für die Integration der Tagesgruppe in das Regelschulsystem.

Kinder, die sich nicht an Regeln halten, die aus schwierigen Familien kommen und die wegen Autismus oder Aufmerksamkeitsstörungen Probleme in der Gruppe haben, lassen sich nur schwer integrieren. Bisher wurden sie nach der Schule in einer Tagesgruppe des Jugendamtes betreut. "Jetzt wollen wir das Angebot an den Schulen angliedern und es der Familienhilfe übertragen", erklärte Simone Feldmann, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie, den Politikern im gemeinsam tagenden Jugendhilfe- und Schulausschuss. "Die Erprobungsphase wird an der Armin-Maiwald-Schule sein." Weitere Schulen sollen folgen. Das neue Konzept mit dem sperrigen Titel "Inklusive erzieherische Hilfen an Ganztagsschulen im Primarbereich" stieß bei den Politikern auf ungeteilte Zustimmung. Alexander Schumacher (SPD) betonte: "Wir unterstützen den Beschluss." Und der fiel dann für beide Gremien einstimmig aus.

Ziel des Konzeptes ist es, dass auffällige Kinder an ihrer Schule und in dem sich dort anschließenden offenen Ganztag bleiben können. "Sie sollen dort ihren Platz finden und nicht herausgerissen werden", sagte Friedhelm Haussels , Leiter der sozialpädagogischen Dienste. Das neue Konzept sei "Weg weisend im Sinne der Inklusion." Dabei müsse jedes Kind in seiner Familie betrachtet werden. "Wir wollen herausfiltern, welche Unterstützung notwendig ist." Um das herauszufinden, begleiteten die Fachkräfte das Kind sowohl im offenen Ganztag als auch in der Freizeit. Dann werde überlegt, wie geholfen werden kann.

"Wir vereinbaren gemeinsam mit den Kindern Ziele, die alle Lebensbereiche betreffen können." Nach rund eineinhalb Jahren soll geprüft werden, wo und welche Unterstützung noch notwendig ist. "Ganz wichtig ist die Familienarbeit", erklärte der Fachbereichsleiter. "Und die Kinder werden bei allen Entscheidungen mit einbezogen."

Die Familienhilfe Monheim soll das Konzept umsetzen und bekommt dafür mehr Geld. Sie arbeitet mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM), der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und dem Diakonischen Werk zusammen. Ein professionelles Team unter anderem bestehend aus Sozialarbeitern, Therapeuten und Motopädagogen kümmert sich um die flexible und individuelle Unterstützung der Kinder. Das sei mit den drei Betreuern in der Tagesgruppe in der bisherigen Form kaum umzusetzen gewesen, so Friedhelm Haussels.

Die letzte Entscheidung trifft der Rat in seiner Sitzung am 20. Dezember.

(pc)
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