Monheim Mandel-Duft liegt über der Monheimer Altstadt

Monheim · Drei Tage Weihnachtsmarkt mit selbst gemachten Kostbarkeiten. Auch die Geschäftsleute waren zufrieden.

 Der Weihnachtsmarkt ist bei Besuchern beliebt. Tausende besuchten die Stände am Wochenende.

Der Weihnachtsmarkt ist bei Besuchern beliebt. Tausende besuchten die Stände am Wochenende.

Foto: Matzerath

Ein Wunder, dass dieser Artikel überhaupt zustande gekommen ist. Denn die "Original Monheimer Feuerzangenbowle" auf dem Weihnachtsmarkt hat's in sich. Fruchtig, süß und lecker rinnt das Gebräu der 17 "Feuerzangenbowler" die Kehle hinunter. "Ich weiß, die wirkt", sagt Oberbowler Kay Rönnau. "Die Leute kommen aus Köln und Leverkusen, weil es nirgendwo eine ähnlich gute Feuerzangenbowle gibt."

Der Stand ist ein Hobby, das nun zum vierten Mal von dem Männer-Freundeskreis betrieben wird. Acht Herren stehen pro Schicht in der Holzbude hinter sechs Kochern. Einer kippt 54-prozentigen Rum über den brennenden Zuckerhut. "Das Rezept ist geheim", sagen Rönnau und sein Kollege Dirk Bertram. Am Sonntag füllte sich der Stand merklich, nachdem die Morgenmesse beendet war. Und am Samstag war die halbe Diakonie zu Gast, sagt Rönnau. Die Bowler sind einer der Stände von rund 50, die an drei Tagen Tausende in die Altstadt lockten. Der Duft von Spießbraten und Mandeln mischt sich zu einer verführerischen Aufforderung zum Schmausen.

In ihrem Zelt verkauft die Rentnerin Hannelore Witthopf kiloweise selbst gebackene Plätzchen. Für den Weihnachtsmarkt hat sie extra eine Backstube angemietet. Da entstehen Vanillekipferl, Makronen, Heidesand und Spritzgebäck. "Gestern war ich komplett ausverkauft", sagt Hannelore Witthopf am Sonntag, "deshalb musste ich heute schon um vier Uhr aufstehen und für Nachschub sorgen." Die Produktion macht der ehemaligen Postbeamtin Spaß. "Ich bin Rentnerin und habe genug Zeit", sagt sie. Doch nicht nur Essbares wird in den Holzhäuschen angeboten. Sonja Brinkmann aus Monheim stellt Kunstwerke aus Spitze her: eine blaue Villa, eine rote Landschule, eine Kirche, eine Brücke mit Schnörkelgeländer, Pavillons und Tannenbäume. Die filigranen Kunstwerke werden mit einer Stickdatei von der Maschine hergestellt. Sonja Brinkmann überwacht die Arbeit, legt Material ein und bestimmt die Position. 72 Stunden dauert es, bis solch ein Spitzenhaus fertig ist. Das hat seinen Preis: 100 bis 150 Euro. Normalerweise arbeitet sie auf Bestellung. Nur für den Weihnachtsmarkt tritt sie in Vorlage. Für viele Besucher ist der Weihnachtsmarkt einer der schönsten weit und breit. "Beschaulich, gemütlich und mit einem tollen selbst gemachten Angebot", sagt Christiane G. aus Leichlingen, die jedes Jahr mit ihrem Mann kommt. Der pflichtet ihr bei.

Die Geschäfte haben am Sonntag geöffnet. Veronika Schwarze und Sigrid Förster locken mit Reduzierungen bis zu 30 Prozent in ihrem Laden "Herzstück" an der Alten Schulstraße. "Einige Kunden kommen, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen", sagt Schwarze. Neben Textilien bieten die Damen Deko-Accessoires an. "Vor allem aber geht es uns darum, Leute für unser Sortiment zu begeistern, die unter der Woche keine Zeit haben zum Flanieren", sagt Sigrid Förster. Beate Wennemann vom Sanitätshaus Buchbender bietet Rabatte an: beispielsweise 50 Prozent auf Sommerware. "Ja, dieser Sonntag lohnt sich für uns jedes Jahr", sagt sie.

(RP)
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