Monheim/Langenfeld Mangel an Fachkräften macht sich bemerkbar

Monheim/Langenfeld · Bei 179.699 Arbeitsplätzen im Kreis Mettmann war die Zahl der Beschäftigten nie höher. Die Arbeitslosenquote hat mit 6,2 Prozent ein Allzeittief, in Monheim liegt sie bei 7,0, in Langenfeld bei 4,9 Prozent.

 Der Übergang von der Schule zur Ausbildung ist für viele junge Menschen eine Hürde. Aydin Umut hat bei Schukat eine Stelle gefunden.

Der Übergang von der Schule zur Ausbildung ist für viele junge Menschen eine Hürde. Aydin Umut hat bei Schukat eine Stelle gefunden.

Foto: rm-

In den ersten Januartagen schreibt der Kreis Mettmann Geschichte: Noch nie waren so viele Menschen in den zehn Städten sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei 179.699 Arbeitsplätzen toppte der Kreis die ohnehin hohe Marke aus dem Vorjahr um 1,4 Prozent. Das bewirkt einen anderen Rekord: Die Arbeitlosenquote sank im Kreis auf ein Allzeittief von 6,2 Prozent, sagt der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Mettmann, Marcus Kowalczyk. In allen zehn Städten liegt die Quote tiefer als im Vorjahr. In Monheim verringerte sie sich bei nun 1534 Erwerbslosen im Vergleich zum Jahresende 2015 von 7,2 (1565 Erwerbslose) auf 7,0 Prozent, in Langenfeld von 5,0 (1580) auf 4,9 Prozent (1558). Nur in Haan und Wülfrath nahmen die Arbeitslosenzahlen leicht zu.

Frauen, Männer, Voll-, Teilzeit Der Kreis weist mit 42,2 Prozent im Vergleich mit anderen Regionen eine sehr hohe Quote an beschäftigten Frauen aus. Und es werden mehr: Die Gruppe der sozialversicherungspflichtigen Männer wuchs um 1,3 Prozent, die der Frauen um 2,2 Prozent. Dies liegt vor allem an der sehr guten Qualifikation der Frauen. 139.166 aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im März 2016 waren Vollzeitbeschäftigte (77,4 Prozent). Die Zahl der Teilzeitstellen wuchs 2016 um 5,3 Prozent auf 40.733 Jobs. Zugleich sank die Zahl der Mini-Jobber in den letzten drei Jahren deutlich.

Typen Laut Jobcenter-Chefin Martina Würker geht die Zahl der Langzeitarbeitlosen auf 6881 Personen zurück. Ebenso sinkt sie bei Menschen über 55 Jahre und bei Schwerbehinderten unter die Vorjahreswerte. Nur bei Arbeitslosen unter 25 Jahren gibt es eine Steigerung. Der Grund laut Kowalczyk: Viele Flüchtlinge, die auf den Arbeitsmarkt kommen sind jung und können oft nicht sofort vermittelt werden.

Ausländer und Flüchtlinge Die Mammutaufgabe Integration dauert. Im Jahresdurchschnitt waren im vergangenen Jahr 4639 Ausländer arbeitslos, davon 709 aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern. "Die Betriebe geben sich alle Mühe und auch die Flüchtlinge sind meist hochmotiviert und wollen den Weg in den beruf und den Alltag schaffen", sagt Kowalczyk. Größter Vermittlungsgrund sei die Sprache. "Dafür brauchen wir aber einen langen Atem." Um eine langfristige Integration auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, ist laut Würker eine Qualifizierung zur Fachkraft notwendig.

Fachkräftemangel Jetzt ist er wirklich im Kreis Mettmann angekommen: Erstmals übersteigt 2017 die Zahl der Beschäftigten, die voraussichtlich in Rente gehen werden, die Zahl der neuen Auszubildenden. "Diese Schere geht in den nächsten zehn Jahren immer weiter auseinander", warnt Kowalczyk. Deshalb unternehme die Agentur für Arbeit in Mettmann alles, möglichst alle immer besser zu qualifizieren und natürlich in Ausbildung zu bringen. Die Unternehmen des Kreises erinnert er an ihre Verantwortung für die jungen Menschen, denn: "Die Zahl der Ausbildungsplätze geht seit langem kontinuierlich zurück. Da muss mehr getan werden."

(rei)
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