Monheim Mega investiert in Windpark

Monheim · Zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf und Hilden lässt der Monheimer Energieversorger in Brandenburg drei Windkraftanlagen bauen. Investiert werden 10 Millionen Euro. Ab Dezember sollen die Windräder Strom liefern.

 Halten die Windstrom-Produktion für ausbaufähig: (v.l.) Projektbetreuerin Kathrin Lamoratta, die Bürgermeister Zimmermann und Thiele (4.v.l.), Mega-Chef Jürkenbeck, Hildens Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider sowie die Düsseldorfer Stadtwerke-Vertreter Pennekamp und Zischke.

Halten die Windstrom-Produktion für ausbaufähig: (v.l.) Projektbetreuerin Kathrin Lamoratta, die Bürgermeister Zimmermann und Thiele (4.v.l.), Mega-Chef Jürkenbeck, Hildens Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider sowie die Düsseldorfer Stadtwerke-Vertreter Pennekamp und Zischke.

Foto: Matzerath

Noch dreht sich nur ein mannshohes Modell, doch schon im Dezember sollen die original Riesen vom Typ V90-2.0 MW Gridstreamer des Windradherstellers Vestas mit ihren 44 Meter langen Rotorblättern im Wind stehen. Und anders als der "Zwerg" werden die 140 Meter hohen Windkraftanlagen (WKA) nicht an eine Steckdose angeschlossen sein, sondern an ein Umspannwerk.

Denn die Riesen verbrauchen keinen Strom, sondern produzieren ihn: 12 Millionen Kilowattstunden sollen es jährlich sein, Strom für etwa 3400 Durchschnittshaushalte. Errichtet werden die WKA mit einer Gesamtleistung von sechs Megawatt in Brandenburg.

Die Auftraggeber und Eigentümer sitzen indes im Rheinland: Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH (Mega), Stadtwerke Hilden und die Düsseldorfer Stadtwerke-Tochter Grünwerke investieren nach eigenen Angaben zusammen rund 10 Millionen Euro in den Windpark Prützke südwestlich von Potsdam.

"Nach dem Betrieb von Bürger-Solaranlagen und solchen der Kraft-Wärme-Kopplung steigen wir damit auch in die Windstromproduktion ein", erklärte gestern Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann bei der Vorstellung des Kooperationsprojekts der drei kommunalen Energieversorger.

Ein "Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz", unterstrich sein Hildener Amtskollege Horst Thiele. 5000 Tonnen Kohlendioxid sollen die drei Windräder jährlich vermeiden, wenn sie sich — wie geplant — in 2000 der etwa 8000 Stunden per annum "unter Volllast" drehen. Rainer Pennekamp, Vorstandsmitglied der Stadtwerke Düsseldorf, hob besonders die gleichberechtigte Partnerschaft der Kommunalbetriebe hervor: An der Eigentümerin "Windpark Prützke II GmbH & Co. KG" ist jeder der drei zu je einem Drittel beteiligt.

Alle wichtigen Entscheidungen werden laut Grünwerke-Geschäftsführer Ralf Zischke in der Gesellschafterversammlung gemeinsam getroffen. "Wir hätten auch jeder ein Windrad nehmen können", sagte Pennekamp, "aber dann hätten wir auf die Risikoverteilung verzichtet — falls eines mal nicht funktioniert".

"Für uns allein zu groß"

Der Mega allein wäre "eine Investition dieser Größenordnung nicht möglich", erklärte deren Geschäftsführer Udo Jürkenbeck. Und: "Das Projekt lässt sich ausbauen", zeigte er sich mit den anderen einig. Nach Worten Zischkes könnte die gemeinsame GmbH in dem Windpark noch zwei weitere WKA errichten lassen.

Insgesamt stehen auf dem Areal in Prützke (Gemeinde Kloster Lehnin) bereits 16 Windräder anderer Eigentümer. Für die drei hinzukommenden sind laut Zischke die Fundamente bereits gelegt. Knapp 17 Meter mäßen sie im Durchmesser. Den Betrieb der Anlagen übernehme die Germania Windpark GmbH aus Rheine. Und welche Rendite erwarten die drei Partner aus Monheim, Hilden und Düsseldorf von ihrer 10-Millionen-Euro-Investition? "Eine marktübliche", sagt Zischke.

(RP/rl)
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