Monheim Mehr Fische und Vögel in der Kämpe

Monheim · Laut Biologischer Station Haus Bürgel hat die Umleitung des Altrheins den Lebensraum Aue deutlich verbessert.

Die Biologische Station Haus Bürgel startet am Karnevalssonntag in ihr neues Programmhalbjahr. Am 7. Februar, 11 Uhr, führt "Auenerlebnisbegleiter" Andreas Engelen "in die verborgene Welt der Flechten" (Anmeldung unter engelen75@gmail.com). Am Veilchendienstag wird Bio-Stationsleisterin Elke Löpke über die Umleitung des Altrheins und ihre Auswirkungen auf Flora und Fauna berichten (19 Uhr, Botanischer Garten der Uni Düsseldorf).

Die positiven Folgen der Deichöffnung übertreffen laut Löpke alle Erwartungen. "In den neuen Tümpeln neben dem Dammweg sind überall Grünfrösche aktiv", berichtet die Biologin in einem Rückblick auf 2015. Nach einer aktuellen Untersuchung der Fischarten hätten sich die Fortpflanzungsmöglichkeiten der Flossentiere wesentlich verbessert. "Höhepunkt der bisherigen Entwicklungen ist der Brutverdacht des Nachtreihers" - so wie bereits 2014 an der Erft, freut sich Löpke.

Erfolgreich war der Leiterin zufolge auch das Projekt "AuenBlicke - Auen entwickeln und Auen erleben". Von 2012 bis 2015 seien zahlreiche Projekte verwirklicht worden. "So wurden zum Beispiel eine ehemalige Hochflutrinne vertieft, Hör-Erlebnisse für die Besucher geschaffen und für Wanderfreunde eine neue Wanderkarte für die Urdenbacher Kämpe entwickelt", nennt Löpke Beispiele. Ziel sei es gewesen, die naturnahe Entwicklung der Urdenbacher Kämpe zu fördern, sie aber auch auf sanftem Wege für die Öffentlichkeit zu erschließen. Finanziert wurde das 860.000-Euro-Projekt aus Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen.

Einen Rekord erzielte die Biologische Station bei der Obsternte in der Urdenbacher Kämpe. "Mit Unterstützung durch freiwillige Helfer konnten auf den Streuobstwiesen der Kämpe insgesamt über zehn Tonnen Äpfel und Birnen geerntet werden", berichtet Löpke. Mehr als 1,1 Tonnen der 20 angebotenen Apfelsorten seien beim jährlichen Frischobst-Verkauf über die Ladentheke gegangen. "Großes Engagement zeigten einerseits Familien und Helfer beim Obsternteaktionstag Ende September, aber auch Mitarbeiter der Firma UPS, die den Transport zur Mosterei und Brennerei übernahmen", lobt Löpke. Die UPS-Foundation habe überdies 37.200 Euro gespendet für die Verbesserung des Lebensraums seltener Amphibien und Reptilien in der ehemaligen Kiesgrube Oerkhaussee bei Hilden.

Das ganze Veranstaltungsprogramm bis Juli 2016 gibt's unter www.biostation-d-me.de.

(gut)
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