Unser Senf Zum Wochenende Mehr Stunden im Wald anbieten

Langenfeld · Viele Mütter steigen schon kurz nach der Geburt wieder in den Beruf ein. Dreieinhalb Stunden Betreuung an zwei Tagen in der Woche reichen da auch bei einer Halbtagsstelle nicht aus.

Durch raschelnde Blätter laufen, dabei die Vögel zwitschern hören, mit dicken Ästen Hütten bauen oder einfach nur dasitzen und Krabbelkäfer beobachten - im Wald ist vieles möglich. Und gerade bei den Kleinsten regt das Spiel zwischen den Bäumen und unter freiem Himmel die Fantasie an, lässt sie entspannt und mit allen Sinnen lernen. Schön, dass es in Monheim einen Waldkindergarten gibt. Doch eine der drei Gruppen hat jetzt Nachwuchsprobleme. Im Mini-Club für Kinder unter drei Jahren sind nur noch vier, statt der möglichen zehn Mädchen und Jungen angemeldet. Werden es nicht bald mehr, muss die Gruppe erst einmal pausieren. Ob die mangelnde Nachfrage wirklich allein ein Kostenproblem ist, wie die Leiterin Sabine Schwandt vermutet? 85 Euro monatlich zahlen Eltern an den Verein, damit die Erzieher zweimal pro Woche für dreieinhalb Stunden mit ihren Söhnen und Töchtern den Wald erkunden. Vergleicht man dieses Angebot mit den kostenfreien Ganztagsplätzen in den Monheimer Kitas nur unter dem finanziellen Aspekt, dann ist das natürlich viel Geld für wenige Stunden. Aber es kann auch sein, dass eben diese wenigen Betreuungs-Stunden ein Problem für Eltern sind. Immer mehr Mütter steigen schon kurze Zeit nach der Geburt wieder in den Beruf ein. Um die Arbeitszeiten - selbst bei einer Halbtagsstelle - mit einer Betreuung abzudecken, braucht es mehr, als einige Stunden an zwei Tagen in der Woche. Das reicht einfach nicht aus, so toll die Erlebnisse für die Kleinen im Mini-Club auch sind.

Eventuell muss der Verein Waldkindergarten überlegen, ob sein Angebot vom Zeitkontingent her noch aktuell ist, oder ob es Möglichkeiten gibt, für die Zwei- bis Dreijährigen mehr Stunden anzubieten. Die Gruppe bei mangelnder Nachfrage pausieren zu lassen, ist zwar die erste Reaktion, sollte aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das Konzept ist wirklich toll und verdient auch für die Kleinen im Mini-Club eine Fortsetzung.

(RP)
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