Langenfeld Mit der Zwillingsschwester eingeschult

Langenfeld · RP-Redakteur Thomas Gutmann (Jahrgang 1971) wurde im September 1977 zusammen mit seiner Zwillingsschwester Andrea in die Montessori-Schule in Düsseldorf-Garath eingeschult. Die Erinnerungen daran werden von den Tagen davor überlagert: Im Urlaub an der See bekam ich ganz dicke Knie. Daheim in Garath ging alles ganz schnell. Kinderarzt Dr. Glück (ja, so hieß er) sagte: Sofort in die Uniklinik! Die erste Nacht verbrachte ich in einem Raum, der mir riesig vorkam und nur dieses eine Bett - meines - hatte.

Die nächsten Tage lag ich mit Zlatko auf einem Zimmer, einem Jungen, der regelmäßig an einen Blutwäsche-Apparat angeschlossen wurde. Als es mir besser ging, machten wir mit den anderen Kindern Wasserschlachten draußen im Garten. Aber nicht alle konnten mitspielen. So der Junge in dem Einzelzimmer am Ende des langen Klinikflurs, den ich einmal sah. Er war ganz blass und kahlköpfig. Ich soll nur eine Woche dort verbracht haben, aber es kam mir länger vor. An die Biene-Maja-Figuren und den Scout-Tornister, den mir meine Eltern brachten, erinnere ich mich.

Und an "Schwester Gaby". Sie war lieb und schön, und hätte sie später in der "Schwarzwaldklinik" mitgespielt, Sascha Hehn hätte um sie geworben. Als meine Mutter kam, lief ich von Gaby über den Klinikflur in ihre Arme. Am ersten Schultag war die Krankheit ("Purpura Schönlein-Henoch", eine Blutgefäßentzündung) für mich vergessen. Dass ich in der Kinderkrebsklinik war, habe ich erst später erfahren.

(RP)
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