Monheim Mit jugendlichem Elan in die Politik

Düsseldorf · 68,6 Prozent: Das ist eine Wahlbeteiligung, von der die meisten Kommunen sonst nur träumen können. In Monheim gingen von den 2570 Wahlberechtigten jetzt 1760 aller 13- bis 17-Jährigen an die Urnen, um "ihren" Vertreter fürs Jugendparlament ("JuPa") zu wählen.

Vor zwei Jahren hatte die Wahlbeteiligung "nur" 43,7 Prozent betragen "Dieses tolle Ergebnis haben wir vor allem der guten Unterstützung durch die weiterführenden Schulen zu verdanken", freut sich Günter Serafin.

So konnte der Koordinator der städtischen Jugendförderung am Freitagabend dem jubelnden Wahlvolk — rund 120 Jugendliche tanzten bei der Wahlparty im Jugendclub Baumberg zur Musik von DJ Armin — 16 neue Mandatsträger vorstellen. Die meisten Stimmen — und diese nicht nur von "seinen" Anton-Schwarz-Schülern — hatte Slim Aty erhalten, dessen Bruder auch schon Mitglied des JuPa war. Dem 15-jährigen Hauptschüler ist vor allem die Einrichtung von Jugendclubs ein Anliegen, "damit die Kinder und Jugendlichen von der Straße und den Drogen wegkommen".

Der jüngste Mandatsträger ist Stefan Krissel. Der 13-jährige Gymnasiast "will einfach später sagen können, dass ich was Positives bewirkt habe". Das könnte zum Beispiel ein kommunales Kino sein, für dass sich Anna-Catherina Bircher jetzt auch in ihrer zweiten Legislaturperiode einsetzen will. Die 16-jährige Kollegschülerin ist auf den Geschmack gekommen: "Später möchte ich beruflich in Richtung Politik gehen."

Wie für Anna-Catherina und den OHG-Schüler Van-Dynh Nguyen (17) ist es auch für Berivan Ergin schon die zweite Amtszeit. Die 16-jährige Realschülerin, deren Schule mit dem OHG die meisten Mandatsträger stellt, schätzt im JuPa "die Teamarbeit, die Leute — unser Betreuer Samir hilft uns immer und überall — und dass wir uns nicht unterkriegen lassen". Die Lise-Meitner-Schülerin möchte noch immer viel bewirken — ein Kino, Cafes, Diskos und andere Einrichtungen für Jugendliche voranbringen. Doch Berivan ist eine realistische Jungpolitikerin: "Ich will kleine, aber wirkungsvolle Schritte gehen."

Während sich der OHG-Schüler Stefano Bircher (15) "gezielt dafür einsetzen möchte, dass die Jugendlichen sportlicher werden", will sich der Anton-Schwarz-Schüler Erkan Ikisivri vor allem "für die Interessen meiner Freunde und Familie einsetzen und ihnen Perspektiven bieten". Der 15-Jährige möchte "mit Hilfe des Jugendparlaments Kontakte knüpfen, um Events zu organisieren, die Jugendliche ansprechen". Auch Slim Aty ist davon überzeugt, "mit dem Jugendparlament an meiner Seite bessere Chancen zu haben, etwas durchzusetzen, als alleine". Etwas bewirken will Laura Geser, die ehemalige Vize-Vorsitzende, auch weiterhin: Die 18-Jährige sitzt jetzt für Peto im Kulturausschuss. INTERVIEW

(RP)
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