Kreis Mettmann Mittelständler: Fahrverbot ist Enteignung

Kreis Mettmann · "E-Mobile können den Diesel nicht ersetzen." Das war die These des Gastredners auf dem Jahresempfang der CDU-Mittelständler. Diese wandten sich gegen Dieselfahrverbote und die damit verbundene "kalte Enteignung" von Gewerbetreibenden und Pendlern. Etwa 80 Mitglieder der Mittelstands-Stadtverbände im Kreis Mettmann und deren Gäste lauschten im Haus des KFZ-Verbands dem Vortrag des Gastredners und Hausherrn, Präsident Frank Mund. Dieser thematisierte die Zukunft der "(Auto)mobilität: Quo vadis?" und präsentierte zunächst Zahlen. Demnach sind bundesweit knapp 33 Prozent aller Fahrzeuge Diesel und allein im Großraum Düsseldorf 83 Prozent aller Handwerkerfahrzeuge. Von diesen etwa 50.000 Fahrzeugen der Gewerbetreibenden wären, so Mund, "40 Prozent von einem Fahrverbot betroffen", wenn es käme.

Der Präsident des KFZ-Verbands Nordrhein-Westfalen Mund ging auf die Alternativen zum Diesel ein und erklärte den Zuhörern, dass, wenn jetzt alle Pendler auf den Personennahverkehr umsteigen würden, dieser sie gar nicht aufnehmen könnte. E-Mobile, so die These, seien "eine Alternative, aber kein Ersatz. Sie sind nur etwas fürs Land und die Kurzstrecke". Fazit: Ein Dieselverbot dürfe nicht kommen. Nach dem Vortrag fühlten sich viele Zuhörer bestätigt: Für Arthur Zöller, Inhaber eines Gerüstbaubetriebs in Velbert, wäre ein Dieselfahrverbot "ein Hammer. Wir würden nicht extra für Düsseldorf umrüsten. Hildens CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann wiederholte auf Nachfrage unserer Zeitung die Aussage, dass es mit der CDU keine Fahrverbote geben werde: "Die CDU-Fraktion ist der Auffassung, dass die Luftbelastung ganzheitlich betrachtet werden muss. Nicht nur Dieselabgase sind für Grenzwerte verantwortlich."

(RP)
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