Monheim/Langenfeld Monheim gründet Kinderfeuerwehr

Monheim/Langenfeld · Die Stadt am Rhein und auch Langenfeld verstärken ihre Werbung um den Nachwuchs.

 Brandschutzerziehung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr. Hier erklärt Markus Paikert (mitte) Kindern, wie ein spritze bedient wird.

Brandschutzerziehung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr. Hier erklärt Markus Paikert (mitte) Kindern, wie ein spritze bedient wird.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Stadt Monheim will in ihrer Nachwuchswerbung noch einen Schritt weiter gehen. Sie gründet eine Kinderfeuerwehr. Start soll im Januar sein. "Wir wollen, dass eins auf das anderen aufbaut", sagt Feuerwehrsprecher Torsten Schlender. Denn auch der Jugendfeuerwehr fehlt der Nachwuchs. "Die Kinder fangen heute schon sehr früh an, sich anderweitig zu engagieren, so dass wir mit unseren Angeboten oft zu spät kommen", begründet Schlender die Entscheidung. So will die Feuerwehr Monheim jetzt schon bei Sechsjährigen für ihre Sache werben. Dafür hat die Stadt eine eigene Stelle geschaffen. Brandoberinspektor Markus Paikert wird sich künftig schwerpunktmäßig um die Nachwuchsförderung kümmern.

Bisher hat die Feuerwehr Monheim ganz klassisch ihren (vom Land vorgegebenen) Beitrag zur Brandschutzerziehung von Schülern geleistet. Das soll jetzt ausgeweitet werden. "Angedacht ist auch, dass wir stärker in Schulen gehen", sagt der Monheimer Feuerwehrsprecher.

In Langenfeld haben die Freiwilligen diesen Schritt schon getan - erfolgreich. Gemeinsam mit den Pädagogen der Grundschule Richrath-Mitte erarbeiteten ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ein Konzept und haben an fünf Tagen hintereinander die Grundschüler für den Umgang mit Feuer sensibilisiert - ein ehrgeiziges Projekt, das weit über die vorgeschriebene Brandschutzerziehung hinausgeht. Vom Schulausschuss in Langenfeld gab es dafür viel Lob. Auch wurde dort der Wunsch laut, alle zehn Langenfelder Grundschulen in dieses Projet einzubeziehen sowie darüber hinaus auch in die weiterführenden Schulen zu gehen. Für Feuerwehr-Sprecher Frank Noack ein gern genommenes Lob. "Aber wir stemmen das alle neben unseren zivilen Berufen", wandte er ein. "Wir tun es gern, stoßen aber an unsere Grenzen." Eine hauptamtliche Stelle wie in Monheim gibt es in Langenfeld derzeit nicht.

"Wir sind froh, dass wir aus der Kampagne ,Feuerwehrensache' NRW finanzielle Unterstützung für das Unterrichtsmaterial bekommen haben. Dieses können wir für weitere Projekte nutzen." In einem ersten Schritt wollen die Ehrenamtlichen nun gemeinsam mit den Schulen nach dem Vorbild des Pilotprojektes einen Musterlehrplan entwickeln. "Dann könnten gegebenenfalls auch andere Ehrenamtlich in die Schulen gehen und den Unterricht gemeinsam mit den Lehrern abhalten", sagt Noack. Denn er und sein Kollege Holger Haritz könnten das nicht alleine leisten.

Die Feuerwehren, die in kleineren Städten zumeist aus vielen ehrenamtlichen und einigen hauptamtlichen Kräften bestehen, haben landesweit große Nachwuchssorgen. "Denn es wird immer schwieriger, den eigenen Beruf mit dem Ehrenamt zu verbinden", sagt Noack. Deshalb versuche man auch mit Unterstützung des Landes Nachwuchs zu gewinnen, aber auch Verständnis für das Ehrenamt bei Arbeitgebern zu wecken. Schließlich erfülle die Feuerwehr lebensrettende Funktionen.

In Monheim gibt es etwa 130 Freiwillige, in Langenfeld 102. 25 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr Monheim, 47 die Langenfelder. "Unsere Monheimer Jugendfeuerwehr wollen wir künftig erweitern. Aber dazu fehlt uns im Moment noch der Platz", erläutert Schlender. "Das wollen wir erst angehen, wenn die neue Feuerwache steht." Die Kinderfeuerwehr soll zunächst mit einer kleinen Gruppe starten.

Laut Plan soll bald mit dem Bau des 18 Millionen Euro teuren Neubaus begonnen werden. In einem ersten Bauabschnitt wird die Hauptwache gebaut, die 2018 bezogen werden soll.

(RP)
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