Baumberg Monheim investiert in die Baumpflege

Baumberg · Beim BAB-Talk sprach Bereichsleiter Andreas Apsel über die öffentlichen Grünanlagen.

 Die Baumberger erfuhren im Bürgerhaus aus erster Hand, was die Stadt bei der Grünpflege plant.

Die Baumberger erfuhren im Bürgerhaus aus erster Hand, was die Stadt bei der Grünpflege plant.

Foto: Matzerath

Bäume werden abgeholzt, neue Flächen bebaut und das Grün in der Stadt verschwindet, so die Sorge einiger Bürger. "Ich bin gespannt, wie viele Bäume wieder für ein Bauprojekt gefällt werden müssen", meinte beispielsweise Helmut Laufs aus Baumberg. Er war am Sonntag zum Talk des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB) mit dem städtischen Fachbereichsleiter Andreas Apsel gekommen. Im Bürgerhaus an der Humboldtstraße waren die öffentlichen Grünanlagen zentrales Thema. "Es ist ein emotional diskutiertes Thema", sagte BAB-Vorsitzender Helmut Heymann: "Wir wollen es zum Anlass nehmen, über den Zustand der Beete, Bäume und Grünanlagen zu sprechen.

Andreas Apsel präsentierte Fakten. So würden 10.079 Bäume in Monheim wachsen und eine Grünfläche von 818.089 Quadratmetern die Stadt schmücken. Doch nicht nur die Anzahl der Bäume werde gezählt, sondern ein kleiner Chip am Baumstamm erfasse etwa die Baumart, den Standort, die Wachstumsphasen und die durchgeführten Maßnahmen. "Wir zählen jeden einzelnen Baum und zeichnen ihn individuell aus", erklärte er: "Es ist wie beim Arzt, wir untersuchen sie zweimal im Jahr, nehmen etwa tote Äste heraus und schauen, dass es allen Bäumen gut geht und wie sie erhalten bleiben können."

Wenn ein Baum doch einmal erkranke oder wegen Baumaßnahmen abgeholzt werde, regele die Baum- und Heckenschutzsatzung den Ausgleich. "Ein Viertel des gefällten Baumes muss stets an anderer Stelle angepflanzt werden", betont der Bereichsleiter. Man versuche, neue Bauprojekte mit neuen Grünflächen zu kombinieren. So werde etwa die abgeholzte Waldfläche am neuen Rheinbogen an anderer Stelle durch Aufforstung ausgeglichen. Im Rahmen des Grünflächenpflegekonzeptes wurde vor zwei Jahren ein Unternehmen beauftragt den Pflegeaufwand zu bewerten. Das Ergebnis: Die Fläche ist doppelt so groß, wie bisher angenommen. Andreas Apsel erklärte: "Das Personal fehlte und hatte gerade mal die Hälfte an Zeit zur Verfügung, die es benötigte." Seitdem wurden sechs neue Fachkräfte eingestellt und finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Pflegeleistungen zu vergeben. Auch der Verzicht auf Unkrautbekämpfungsmitteln und die artgerechte Bepflanzung stellten einen weiteren Schritt in die richtige Richtung dar. Insgesamt zog der Bereichsleiter eine positive Bilanz: "Wir haben die Defizite erkannt, arbeiten daran und spielen uns immer mehr ein."

Er sagte: "In den letzten 200 Jahren gab es in Baumberg und Monheim noch nie so viele Bäume wie jetzt." Und er belegte seine Feststellung mit historischen Aufnahmen. Das überzeugte viele Zuhörer.

(RP)
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