Monheim Monheim plant ein Gründerzentrum

Monheim · CDU und Peto wollen die Neugründung von Firmen aktiv fördern. Der Creative Campus bietet sich als Standort an.

Die großen Nachbarstädte setzen beim Wachstum ihrer Wirtschaft verstärkt auf junge innovative Firmen: Gründerzentren wie beispielsweise das rechtsrheinische Technologie- und Gründerzentrum in Köln und das Life-Science-Center (Düsseldorf) unterstützen Neugründungen in zukunftsweisenden Branchen. Auch Monheim möchte seine positive Wirtschaftsentwicklung nicht nur stabil halten, sondern sie weiter vorantreiben. Schon im Programm für die Kommunalwahl hatten deshalb sowohl CDU als auch Peto die Förderung aktiver Neugründungen von Firmen ins Auge gefasst. Jedoch mit unterschiedlichen Zielrichtungen:

So will der CDU-Stadtverband eine wirksame Existenzgründungsinitiative für Monheim und "hat den Mittelstand im Blick", betont CDU-Chef Markus Gronauer. "Hier leben auch Handwerker, nicht nur Überflieger." Deshalb solle die städtische Entwicklungsgesellschaft (SEG) beauftragt werden, vorhandene und neu erworbene Flächen - wie das Infostudio-Gelände in Baumberg - auf ihre Eignung als Existenzgründer-Park zu prüfen und die Neugründung von Firmen zu unterstützen.

Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) stellt klar, dass sich ein Konzept für ein Gründerzentrum erst noch in Arbeit befinde. "Wir wollen im nächsten Jahr Ideen für eine konkrete Zielsetzung entwickeln." Unstrittig sei aber, man plane kein allgemeines Gründerzentrum, sondern wolle sich auf einen Wirtschafts-Aspekt spezialisieren. "Und der muss zur Ansiedlungspolitik der Stadt insgesamt passen", erläutert Zimmermann. Berücksichtige man die gute Auslastung des Creative Campus an der Alfred-Nobel-Straße und den weiteren Ausbau an diesem Standort, komme die Sparte Gesundheit, Medizintechnik und Biomedizin in Betracht. Denn die Kreisverwaltung in Mettmann biete bereits für alle zehn Städte im Kreisgebiet eine umfangreiche Gründungsberatung an. Die Mitarbeiter dort deckten inzwischen von der Gastronomie bis zur Biotechnologie ein breites Spektrum ab.

Auch wenn es bisher "noch keine Kontakte und Gespräche zu diesem Thema" gegeben hat, wäre der Creative Campus ein idealer Standort für ein Gründerzentrum, erklärt dessen Projektmanagerin Antje Witte: "Das fänden wir klasse. Wir würden uns gerne anbieten!" So sei es ja auch die Idee, alt und jung gemeinsam mit ins Boot zu nehmen. "Außerdem haben wir bereits mit Cube Biotech (Bioenzym-Diagnostik) eine Neugründung im Campus", ergänzt Witte. Mit weiteren Interessenten befinde man sich im Gespräch. Denn die inspirierende Atmosphäre auf dem Gelände biete gerade für Neugründungen ideale Bedingungen.

Ziel des Monheimer Gründerzentrums sei es, junge Unternehmer mit Büroräumen und finanziell in der Startphase zu unterstützen. "Dafür müssen wir ganz Nordrhein-Westfalen im Blick haben", ergänzt Zimmermann. Blieben mittelständische Firmen bei einer späteren Erweiterung meistens der Region verbunden, ziehe es Jungunternehmer durchaus über regionale Grenzen hinaus. "Wir müssen uns auf Gründer spezialisieren, die Perspektiven mitbringen und später gute Gewerbesteuerzahler sind. Herausfinden, welche Unternehmen die aussichtsreichsten sind, könne jedoch nicht allein ein Stab der Stadtverwaltung, dafür bedürfe es eines Expertengremium, glaubt der Bürgermeister.

Erst, wenn ein schlüssiges Konzept steht, werde man die Standortfrage entscheiden. Das Infostudiogelände, wie von der CDU beispielsweise favorisiert, kommt aus Zimmermanns Sicht nicht in Betracht. "Dort soll der Betriebshof einziehen", sagt er.

Bei der Vermarktung der noch zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen müsse auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Man brauche Dienstleister und andere Firmen, die nicht nur wegen der günstigen Gewerbesteuern kommen, sondern die den Standort und seine mittelständische Struktur befruchten und langfristig bleiben, betont hingegen die CDU.

"Wir werden unseren Vorschlag als Antrag ausarbeiten und im Fachausschuss einbringen", erläutert deren Chef Markus Gronauer. Wann das sein wird, entscheidet sich zu einem späteren Zeitpunkt. "Die Reihenfolge unserer Anträge legen wir zu den Haushaltsplanberatungen fest."

(RP)
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