Monheim Monheim plant neues Schulzentrum

Monheim · Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass Astrid-Lindgren- und Lottenschule einen zusätzlichen Raumbedarf von 3880 Quadratmetern haben. Für 27 Millionen Euro soll daher auf dem Gelände Krischerstraße neu gebaut werden.

 Die Klassenräume in der Lottenschule sind nur 56 Quadratmeter groß, 65 Quadratmeter sind heute Standard. Da bleibt auch nachmittags kein Platz zum Spielen und Entspannen.

Die Klassenräume in der Lottenschule sind nur 56 Quadratmeter groß, 65 Quadratmeter sind heute Standard. Da bleibt auch nachmittags kein Platz zum Spielen und Entspannen.

Foto: Matzerath

"Von außen ist unser Schulgebäude ja sehr schön, aber im Innern erschwert es uns die pädagogische Arbeit", sagt Elisabeth Nolting, Leiterin der Lottenschule. Sechs der acht Klassenräume sind nach heutigen Standards zu klein, es gibt keine Nebenräume für differenziertes Unterrichten. Und für den offenen Ganztagsbetrieb (Ogata) stehen nur zwei Gruppenräume zur Verfügung; in den hierfür umgestalteten Klassenräumen ist kein Platz für Regale und Ecken zum Entspannen. Auch die Leitung der benachbarten Astrid-Lindgren-Schule hofft, in einem neuen Schulgebäude das Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts und des "Gemeinsamen Lernens" besser umsetzen zu können.

In einer von der Stadtverwaltung beauftragten Machbarkeitsstudie hat das Büro Reichel Projektmanagement jetzt den künftigen Raumbedarf der beiden Grundschulen flächenmäßig ermittelt. Und die Düsseldorfer haben Vorschläge für die Anordnung eines neuen Schulgebäudes auf dem Gelände an der Krischerstraße gemacht. Demnach benötigte die Lingren-Schule 3083 Quadratmeter und die Lottenschule 2375 Quadratmeter Raum, wobei erstere in Zukunft drei- statt zweizügig geführt werden soll. Im Vergleich zu den vorhandenen Flächen der Schulgebäude (1578 Quadratmeter) ergibt sich ein Defizit von 3880 Quadratmetern. Nach Ansicht der Gutachter lässt sich dieser Bedarf nicht durch An- oder Umbauten hinzufügen, da dann die ohnehin kleine Pausenfläche sehr stark reduziert würde. Zudem müssten so Klassenräumen mit Fenstern in unbelichtete Räume verwandelt werden. Nicht zuletzt wäre gerade die technische und energetische Sanierung der aus dem Jahre 1931 stammende Lottenschule unverhältnismäßig teuer. "Durch einen Umbau wäre sie auch nicht funktionsfähiger als jetzt", so Nolting. Und bei einer etappenweisen Sanierung müssten die Schüler wahrscheinlich mehrfach anderswo untergebracht werden. Außerdem müsste auf dem Grundstück statt der beiden bisherigen eine neue Zweifeldturnhalle untergebracht werden.

Deshalb haben die Gutachter einen zur Krischerstraße orientierten Neubau vorgeschlagen, in dem beide Schulen unterkommen sollen. Er soll an das bestehende Mensa-Gebäude anknüpfen. In einem gemeinsam nutzbaren Gebäudeteil würden zusätzliche Mensafläche und Räume für inklusiven Unterricht, MoMo (Musikschulangebote) und die Hausmeister geschaffen. Gesamtkosten: 27 Millionen Euro. Die von beiden Schulen nutzbare Turnhalle würde am ehemaligen Standort der Lottenschule errichtet. "Unsere Schüler waren im ersten Moment zwar erschrocken, dass ihre ,Burg' abgerissen wird, aber wir werden unsere Besonderheit als Bekenntnisschule auch in dem Neubau bewahren", sagt Nolting.

Mit der Machbarkeitsstudie wurde aber nur grob ermittelt, ob sich das vom Büro Dr. Garbe im Schulentwicklungsplan abgesteckte Raumprogramm auf dem Grundstück abbilden lässt. "Als nächstes kommt der Schulbauberater ins Spiel", sagt Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule. "Gemeinsam mit den Schulen wird er pädagogische Konzepte entwickeln und zusehen, wie man diese in der Architektur umsetzen kann." Denkbare wäre etwa, Flure nicht nur als Verkehrsfläche zu nutzen, sondern die Räume so anzuordnen, dass eine gemeinsam nutzbare Fläche entstehen kann.

Nach Vorschlag der Gutachter würde zunächst die Astrid-Lindgren-Schule abgerissen, deren Schüler während der Bauphase ab August 2018 in Containern unterrichtet würden. Fertig soll der Neubau Mitte 2020 sein. Die Lotten-Schüler könnte bis dahin in ihrem Schulgebäude bleiben, das dann später dem Turnhallenbau weichen müsste. Morgen wird das Thema im Schulausschuss (18 Uhr, Ratssaal) behandelt.

(RP)
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