Monheim Monheim schafft Stelle für Kulturfabrik

Monheim · Feuchte Wände, kaum Parkplätze und kein barrierefreier Zugang - im Sojus gibt es viele Baustellen. Das ist nicht erst seit dem Workshop vor rund drei Wochen bekannt.

 Das Sojus ist in die Jahre gekommen und soll mit fachmännischer Hilfe wieder flott gemacht werden - auch organisatorisch.

Das Sojus ist in die Jahre gekommen und soll mit fachmännischer Hilfe wieder flott gemacht werden - auch organisatorisch.

Foto: Ralph matzerath

Im Ratsaal stellten Prof. Dr. Reinhold Knopp und Christine Brinkmann die Ergebnisse des Workshops vor. Beide sind im Institut für sozialraumorientierte Praxisforschung in Düsseldorf tätig und gelten als Fachleute für soziokulturelle Räume. Brinkmann arbeitet zudem hauptberuflich im Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation ("zakk"). "Das Sojus war uns auch schon vor dem nun von der Stadt eingeleiteten Prozess ein Begriff", sagt Knopp. "Es hat eine lange Tradition als Kulturstätte und hat viele Stärken, aber es sind eben auch einige Verbesserungen denkbar."

Genutzt wird das Sojus auf mannigfaltige Art. Kabarett, Comedy, Konzerte, Feiern, Kinder-Kreativ-Wochen, Ausstellungen und das Café sind nur einige Beispiele. Die Vereine Rhein-Rock und Marke Monheim gehören zu den Hauptnutzern. Vieles wird auf ehrenamtlicher Basis organisiert. Noch ist offiziell die Volkshochschule (VHS) für das Haus zuständig, doch das soll sich ab Januar 2015 ändern. Dann übernimmt die Stadt das Ruder - genauer gesagt: Der Bereich "Bildung und Kultur".

Dessen Leiterin ist Sonja Baumhauer. Nach dem Jahreswechsel soll eine Vollzeitstelle geschaffen werden, damit das Sojus den lang ersehnten Koordinator erhält. "Es ist ein von den Nutzern immer wieder genanntes Manko, dass ein zentraler Ansprechpartner fehlt", meint Baumhauer. "Die Stadt wird deshalb eine entsprechende Person einstellen, damit die Abläufe zentral koordiniert werden können." Die Kosten sollen kurzfristig in den Haushaltsplan für 2015 eingebracht werden.

Das ist sicherlich die gravierendste Veränderung, die in absehbarer Zeit realisiert wird. Hinzu kommt allerdings ein Bündel von kleineren Maßnahmen, mit denen die Stadt schnell Verbesserungen vor Ort herbeiführen will. So soll das Café für knapp 6000 Euro einen Kaffeevollautomaten erhalten. Für rund 20 000 Euro sollen zudem neue Möbel angeschafft werden. Auch ein weiterer W-Lan-Hotspot ist in der alten Fabrikhalle geplant - und eine "Entmüllung", wie der Erste Beigeordnete Roland Liebermann es formuliert.

"Im Laufe der Jahre hat sich in den Neben- und Lagerräumen einiges an Gerümpel angesammelt, das entsorgt werden muss", sagt er. Reinigungskräfte seien zudem damit beauftragt, regelmäßig die Räume zu säubern. "Desweiteren sollen in Zukunft regelmäßige Koordinierungstreffen stattfinden, um die weiteren Schritte zu planen", so Liebermann. "In den kommenden Monaten wird sich einiges im Sojus tun."

Dazu gehört auch die Schaffung einer Stelle für Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Bereich Kultur. "Auf diesem Weg könnten mittelfristig vielleicht auch weitere junge Ehrenamtler gewonnen werden", meint Baumhauer.

(dora)
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