Monheim Monheim verbannt Solaranlagen aus Altstadt

Monheim · Politik verabschiedet zwei Satzungsänderungen und die Förderrichtlinien Fassadenprogramm.

Es sind viele Details, die für ein einheitliches Bild der Altstadt sorgen. Und weil das urige Viertel rund um den Schelmenturm zum Touristenmagneten werden soll, möchte Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) nicht, dass beispielsweise großflächige Werbung auf Sonnenschirmen oder Photovoltaikanlagen auf den Dächern im historischen Kern angebracht werden. Selbst der Grünton für die Fensterläden wird nun einheitlich auf Dunkelgrün festgelegt. Die vorgelegten Änderungen sind mit dem Gestaltungsbeirat abgestimmt und werden von ihm mitgetragen, ließ Chefplaner Thomas Waters die Politiker jetzt im Fachausschuss wissen.

Manfred Poell (Grüne) machte einige Vorschläge, die jedoch keine Mehrheit fanden. So hätte er lieber statt "dunkelgrün" für die Fensterläden konkrete Farbnummern in die Satzung aufgenommen. Bei den Fensterfronten sollten auch Ausnahmen zugelassen werden. Nicht alle müssten "deutlich stehend" sein, um den einheitlichen Charakter der Altstadt zu betonen. Besonders nachdrücklich machte er sich für kleinteilige Photovoltaikanlagen auf den Dächern stark, die mit der Bauaufsicht abgestimmt werden könnten. "Wir sitzen hier auch als Vertreter des Umweltausschusses und kämpfen für den Klimaschutz in der Stadt", argumentierte der Grünen-Vertreter. Thomas Waters stellte klar, dass der Gestaltungsbeirat sowohl davon abgeraten habe, die Farben zu konkret festzulegen als auch kleinteilige Solar- und Photovoltaikanlagen zuzulassen. "Die sollten wir nicht ausgerechnet an Stellen, die das Stadtbild prägen installieren." Andy Eggert (Peto) unterstützte die Auffassung. Auch kleine Paneelen machten keinen Unterschied zu großen Kacheln, wenn das ganze Dach damit abgedeckt sei. Werner Goller (SPD) hielt die Elemente ebenfalls für "problematisch, weil nicht altstadttypisch."

Daniel Zimmermann sprach von einem Zielkonflikt zwischen Klima- und Denkmalschutz. Der wurde schließlich zugunsten des Denkmalschutzes entschieden. Die Politiker lehnten den Grünen-Antrag ab. Nur die CDU unterstützte Poell, der anschließend gegen die Satzungsänderung stimmte. Die Politiker im Stadtplanungsausschuss verabschiedeten zwei Satzungsänderungen und die Änderung der Förderrichtlinien zum Fassadenprogramm (dies einstimmig). Letzteres wird im September bei einer Bürgerinformation vorgestellt.

(pc)
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