Monheim/Mundia Monheimer besuchen Mädchenschule in Indien

Monheim/Mundia · Seit 2007 fördern Monheimer eine Mädchenschule in Indien, einem Land, in dem 70 Prozent der Frauen Analphabeten sind. 2010 folgte die Gründung eines Fördervereins, dessen Verantwortliche sich regelmäßig vor Ort einen Einblick verschaffen. Im April 2016 bereits hatte sich Klaus Fliescher in Mundia über den aktuellen Fortschritt bei den Baumaßnahmen informiert. Mitte Oktober besuchte eine zehnköpfige Gruppe von Vereinsmitglieder die Schule, auch um an Projekttagen teilzunehmen. Dabei zeigte sich, dass die sechs neuen Räume plus Materialraum und dem zukünftigen Computerklassenraum inzwischen weitgehend fertiggestellt sind. Es fehlen noch alle Fenster in den Klassenräumen, und für die neuen Klassen auch noch Schülertische, Stühle, Regale und Schränke zum Aufbewahren von Heften und Lehrmaterialien. Ebenso mangelt es an notwendigen Tafeln und auch die Ventilatoren in den Klassen. "Unsere Tellerwaschanlage ist dem Weiterbau zum Opfer gefallen und muss neu installiert werden", nannte Fliescher nach Rückkehr eine der weiteren Aufgaben für 2017. Vor der Reise war in Monheim eifrig gesammelt worden, um kleine Geschenke und Schulmaterialien für die Mädchen mitbringen zu können. Auch die Schüler der Lottenschule steuerten viele schöne Dinge bei wie Armbänder, Ohrringe, Haarreifen und Haargummis, Stifte, Malkästen und anderes Schulmaterial für die Schülerinnen. Zwei CD-Player, etliche Federballschläger, Tennis-, Fuß- und Softbälle, Springseile, hunderte Kugelschreiber und einiges mehr musste in zehn Koffern verpackt werden. Selbst eine Bohrmaschine mit Dübeln, Klemmen, Ersatzbohrern, Seilspanner und ein Drahtseil von mehr als 200 Meter Länge wurde mitgenommen, um in den Klassenräumen Aufhängevorrichtungen zu installieren, um später Lehrmaterial und Schülerarbeiten befestigen zu können.

Nach einem touristischen Auftaktprogramm in New Delhi ging es für die Gruppe nach Jaipur, von wo aus täglich mit dem Bus nach Mundia gefahren wurde. Im Schulgebäude wurden die Gäste von den Schülerinnen und Lehrerinnen traditionell mit Blumengirlanden und mit einem Bindi (ein ritualer Akt, in dem der Gast einen farbigen Punkt mit dem Finger auf seiner Stirne gemalt bekommt) willkommen geheißen.

Barbara Greeven und Klaus Fliescher stellten der Gruppe die Lehrerinnen vor und führten sie durch die Klassenräume der Schule, besichtigten die Toilettenanlage und auch die Küche, sowie die neuen, fast fertiggestellten Klassenräume. Sie erläuterten weitere Projekte und das was sie in den nächsten Jahren noch erreichen möchten.

Die meiste Freude bereitete erkennbar ein neues Klettergerüst für den Pausenhof, das Bürgermeister Daniel Zimmermann gesponsert hatte und zur Freude der Schülerinnen sofort aufgebaut wurde. Der gemeinnützige Verein versucht, durch Vorträge und lokale Aktivitäten, etwa beim Gänselieselmarkt, und Spendenaufrufe an die heimische Wirtschaft Geld zu sammeln. Infos unter: www.maedchenschule-mundia.de

(RP)
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