Analyse Monheimer Feuerwehr fährt 16 Einsätze pro Tag

Monheim · Die Brandschützer haben ihren Bericht für 2015 herausgebracht. Hier die dramatischsten Einsätze.

 Am 24. August 2015 löschten die Feuerwehrleute einen Containerbrand auf einem Firmengelände am Kielsgraben.

Am 24. August 2015 löschten die Feuerwehrleute einen Containerbrand auf einem Firmengelände am Kielsgraben.

Foto: Feuerwehr Monheim

Die Monheimer Feuerwehr hat ihren jüngsten Jahresbericht online gestellt. Insgesamt sind die Retter im vorigen Jahr 6017 Mal ausgerückt - 1011 Mal für technischer Hilfeleistung und Brandschutz, 5006 Mal zu Einsätzen des Rettungsdientes und zu Krankentransporten. Das macht 16,48 Einsätze pro Tag.

87 Mal rückte die Feuerwehr im Jahr 2015 zu Bränden aus, darunter zu einem Großbrand. Im Jahr zuvor waren es 90 Brandeinsätze, 2013 sogar 285. Bei den Bränden waren 48 Wohnhäuser und ein Pflegeheim betroffen. Außerdem hat es in Monheim 19 Mal in der Fläche (Wald, Heide, Moor, Wiese) gebrannt. Neunmal hat die Wehr brennende Müllcontainer gelöscht. Garagen waren zweimal, Gewerbeobjekte viermal Ziel der Einsätze.

Am 14. Januar 2015 wurde die Monheimer Feuerwehr von mehreren Anrufern kurz nach 20 Uhr zur Tiefgarage an der Schöneberger Straße alarmiert. Es brannten mehrere Kraftfahrzeuge, Motorräder, Unrat und Kraftstoff in acht Abstellboxen. "Die Brandtemperatur war derart hoch, dass erhebliche Bauschäden entstanden sind", sagt Sprecher Torsten Schlender. Die Feuerwehr rettete zwölf Monheimer aus dem brennenden Mehrfamilienhaus.

Zu dem wohl spektakulärste Brand wurde die Feuerwehr kurz nach null Uhr des 3. April 2015 zur Anne-Frank-Straße 21 gerufen. Dort brannte ein achtstöckiges Mehrfamilienhaus. Mehrere Personen standen auf Balkonen und Fenstern auf beiden Gebäudeseiten und riefen um Hilfe. Eine Person drohte auf Grund der starken Rauchentwicklung in die Tiefe zu springen. Die Bewohner mussten evakuiert werden. Die Stadt Monheim richtete eine Notunterkunft im Bürgerhaus Baumberg ein.

Die hat die Feuerwehr 823 Mal geleistet, davon 417 mal Medizinische Erstversorgung (First Responder). Der Rettungswagen mit und ohne Notarzt war 2685 Mal unterwegs. "Im Bereich des Rettungsdienstes erfahren wir derzeit eine deutliche Steigerung der Einsatzzahlen. Als Träger des Rettungsdienstes obliegt es dem Kreis, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen", sagt Monheims Feuerwehr-Chef Hartmut Baur. Außerdem hat seine Wehr 2751 Krankentransporte übernommen.

Am 21. Februar 2015 hat die Monheimer Feuerwehr am Schiffsanleger Klappertorstraße eine Wasserleiche geborgen und der Polizei übergeben. Zu einer "Person im Wasser" wurde die Feuerwehr am 2. Juli alarmiert. Im Krämersee an der Oranienburger holte die Wasserrettungskräfte eine Person tot aus dem Gewässer. Am Donnerstag, 6. August 2015 wurde der Feuerwehr gegen 11 Uhr ein kieloben treibendes Kajak in Höhe der Gaststätte "Virginia" an der Stadtgrenze zu Leverkusen gemeldet. Ein Großaufgebot an Feuerwehren aus der Region suchte den Rhein nach einem vermissten Kajakfahrer ab. Dieser wurde schließlich geborgen, starb aber im Krankenhaus.

"In einer Baugrube an der Danziger Straße zischt und qualmt ein metallener Gegenstand", lautete die Meldung am 8. Juli 2015 bei der Monheimer Feuerwehr. Was zunächst von der der Feuerwehr vermutet wurde, bestätigte der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf. Überreste einer Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg reagierten nach Freilegung mit Sauerstoff. Die Feuerwehr ließ vorsorglich die angrenzenden Wohnhäuser räumen, bis der Kampfmittelräumdienst die Munitionsreste entsorgt hatte.

Am 27. Juli wurde der Feuerwehr eine größere Anzahl verletzter Kinder nach Wespenstichen am Waldkindergarten Knipprather Straße gemeldet. Die Wache rückte aus, zusätzlich wurden die Notärzte der Feuerwehren Langenfeld und Hilden sowie ein weiterer Rettungswagen angefordert. Insgesamt 17 Personen wurden behandelt. Zwei Kinder mussten in die Kinderklinik des städtischen Krankenhauses Leverkusen gebracht werden.

Zu einem schweren Verkehrsunfall wurde die Monheimer Feuerwehr am 12. Mai 2015 in die Lichtenberger Straße gerufen. Ein Fußgänger wurde von einem Auto erfasst und mehrere Meter mitgeschliffen. Der Rettungshubschrauber Christoph 3 kam aus Köln. Trotz intensivster Bemühungen erlag der 34-jährige Mann seinen schweren Verletzungen.

(RP)
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