Monheim Monheimer Rathaus stellt mächtig ein

Monheim · Die Verwaltung möchte im kommenden Jahr 25 neue Kräfte einstellen. Am 17. Dezember wird darüber entschieden.

Ob Krischerstraße, Stadteingang Tourismusförderung oder der Landschaftspark im Rheinbogen: Seitdem in Monheim die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln, gibt es nach vielen mageren Jahren endlich Mittel, um notwendige - aber auch prestigeträchtige - Projekte umzusetzen. "Dafür brauchen wir nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Man-Power", betont Personalchef Martin Frömmer. Sein Stellenplan-Entwurf für die Rathauscrew sieht demnach rund 25 Neueinstellungen für 2015 vor. 480 Vollzeitstellen gibt es dann in der Verwaltung. Frömmers Vorschlag wird zunächst in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag (18 Uhr) vorgestellt und nach der anschließenden Beratung im Haupt- und Finanzausschuss voraussichtlich vom Stadtrat am 17. Dezember verabschiedet.

Thematisch liegen die Schwerpunkte unter anderem bei der Schulsozialarbeit. Dort möchte Monheim drei bis vier neue Kräfte beschäftigen. Zwei Mitarbeiter mehr sowie zahlreiche Honoraraufträge gibt es wohl im Bereich kulturelle Bildung. Um die Kulturfabrik Sojus 7 neu aufzustellen, soll ein Koordinator die Abläufe dort bald zentral steuern. Zwar wurde in der Vergangenheit vieles ehrenamtlich geregelt, doch die Nutzer hätten immer wieder moniert, dass ein Ansprechpartner fehle, so Bereichsleiterin Sonja Baumhauer. Für drei Jahre befristet werde ein Klima-Manager kommen; das Planungsamt brauche wegen der zahlreichen Projekte dringend einen zusätzlichen Mitarbeiter für die Bauleitplanung, sagt Frömmer. Und auch für die Umsetzung des Tourismus-Konzeptes sei man auf das Fachwissen und Engagement weiterer Mitarbeiter angewiesen.

Sieben zusätzliche Verwaltungsstellen gibt es 2014/15 auch bei der Feuerwehr. Und die Pressestelle wird ebenfalls aufgestockt. "Weil die Stadt und ihre Töchter in den Medien präsenter sein wollen, muss sich die Pressevertretung neu aufstellen", betont Frömmer. Er bewertet dies als Investition in die Zukunft. Denn, damit der wirtschaftliche Status quo erhalten bleiben kann, "soll Monheim als attraktiver Firmenstandort überregional noch bekannter gemacht werden". Auch in ihre Auszubildenden investiert Monheim. 28 junge Leute - inklusive FSJler und studentischer Hilfskräfte - begannen im Herbst beispielsweise bei der Feuerwehr, im IT- und Jugendbereich und mit der klassischen Verwaltungslaufbahn.

Lange habe man auf Sparflamme kochen müssen, Bibliothek und Betriebshof seien bis 2014 ausgelagert gewesen, resümiert Frömmer. Jetzt hole man sich die Bereiche, auf die Monheim Steuerungseinfluss haben wolle und die wirtschaftliche Vorteile brächten - wie beispielsweise die Stadtwerke-Anteile des Tochterunternehmens Mega - zurück. Trotz dieser für 2015 geplanten, recht umfangreichen Neueinstellungen, mahnt Frömmer zur Bescheidenheit. "Wir sollten nicht alles sofort umsetzen, was geht." Schließlich müsse man auch daran denken, dass die positive wirtschaftliche Entwicklung auch wieder einbrechen könne. Die Kosten für die neuen Stellen werden derzeit berechnet und dem Rat am Donnerstag vorgelegt. Personalvertretung und die Gleichstellungsbeauftragte sind bereits über die Pläne unterrichtet.

Stimmt Peter Viertel, Personalratsvorsitzender, im Großen und Ganzen zu, vermisst er eine Aufstockung beim städtischen Betriebshof. "Dort fehlen fünf bis sechs Stellen", sagt er. Wenn Monheim Touristen anziehen wolle, dürfe beispielsweise die Grünpflege in der Stadt nicht zu kurz kommen.

Gisela Herforth hingegen begrüßt die Entwicklung. "Die Stadt hat viele Potenziale, die nur von Menschen ausgeschöpft werden können." Durch die strategischen Ziele hätten Bürgermeister Daniel Zimmermann und die Politik auch eine Richtung vorgegeben, und festgelegte Bereiche würden demnach mit neuem Personal gestärkt.

(RP)
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