Monheim/Düsseldorf Monheimerin singt auf großer Bühne

Monheim/Düsseldorf · Luda Liebe stimmt morgen im "Central" des Düsseldorfer Schauspielhauses sehr persönliche Zeilen an - nach einem Lied von Zarah Leander.

 Eine Allrounderin in Sachen Kultur: Die frühere Galeristin Luda Liebe aus Monheim (m.) probt mit ihren Künstlerkollegen für "Verlorene Lieder". Der musikalische Abend hat morgen Premiere im Düsseldorfer "Central" am Hauptbahnhof (20 Uhr, ausverkauft, Restkarten eventuell an der Abendkasse).

Eine Allrounderin in Sachen Kultur: Die frühere Galeristin Luda Liebe aus Monheim (m.) probt mit ihren Künstlerkollegen für "Verlorene Lieder". Der musikalische Abend hat morgen Premiere im Düsseldorfer "Central" am Hauptbahnhof (20 Uhr, ausverkauft, Restkarten eventuell an der Abendkasse).

Foto: Sebastian Hoppe

Mit Shakespeares "Sommernachtstraum", gespielt von Jugendlichen, hatte die neu etablierte "Bürgerbühne" am Düsseldorfer Schauspielhaus einen fulminanten Start. Als zweite große Inszenierung folgt am morgigen Samstag die Uraufführung "Verlorene Lieder". Christof Seeger-Zurmühlen, künstlerischer Leiter der "Bürgerbühne", erklärt die Idee dahinter: "Wir fragten uns, ob heute eigentlich noch außerhalb von Vereinen und Kirchen gesungen wird. Einfach so, in der Familie oder unter Freunden. Und wenn ja, wie und wo und warum?" Mehr als 50 Interessenten folgten seinem Aufruf, sich zu bewerben. Anfang Oktober war die Auswahl unter 50 Kandidaten getroffen, das Projekt bekam Konturen. Übrig blieben 18 Protagonisten im Alter von 15 bis 84 Jahren. Jedes Lied, das sie auf der Bühne darbieten, ist mit ihrer persönlichen Geschichte verknüpft. Diese wird auch von ihnen erzählt, was nicht selten Courage erfordert.

Wie bei der Monheimerin Luda Liebe. Die Ex-Galeristin und Inhaberin einer Agentur für Persönlichkeitsentwicklung war ihr ganzes Leben lang künstlerisch aktiv und experimentierfreudig. Jetzt folgte sie ihrem Impuls, wieder etwas Neues ausprobieren zu wollen. Ihren ursprünglichen Plan, eine Episode aus dem Leben ihrer Eltern aufzugreifen, verwarf sie während der Proben: "Als ich eher zufällig von meinem Mann erzählte, rückte dieses Thema plötzlich in den Vordergrund. Ich wusste nur nicht, ob ich es schaffe, mich damit in die Öffentlichkeit zu trauen." Ihr Mann, der Naturwissenschaftler und Künstler Roland Liebe, starb vor fast fünf Jahren. Bei der Trauerfeier, seinem Wunsch entsprechend ein heiteres Treffen ohne Tränen, hatte sie mit ihrer Rede die Zuhörer berührt. "Auf diesen Text konnte ich mich nun stützen", sagt Luda Liebe. "Anfangs versagte mir dabei noch die Stimme. Aber mittlerweile ist es eine wunderbare Geschichte geworden, ein Stück froher Erinnerung." Zarah Leander liefert dazu den passenden Schlager "Nur nicht aus Liebe weinen".

Bei "Verlorene Lieder" formt sich häufig die gesamte Truppe zum Chor. Viele musikalische Genres sind vertreten, darunter Operetten- und Volksweisen ("Alle Vögel sind schon da"), Gassenhauer ("Ich will keine Schokolade" von Trude Herr) und der deftige bayerische Witz von Fredl Fesl. Da dies kein Projekt von Profimusikern ist, bekommt die singfreudige Truppe Verstärkung durch den Pianisten Klaus-Lothar Peters und zwei Gesangsstudentinnen von der Robert-Schumann-Musikhochschule. Der klassische Gitarrist Jakob Wagner begleitet einige Vorträge und sagt: "Ich bewundere, dass diese Menschen den Mut haben, sich mit ihrer ganzen Verletzlichkeit auf der Bühne zeigen."

Premiere ist am Samstag um 20 Uhr im Central am Hauptbahnhof. Weitere Termine: 15. Dezember sowie 8. und 14. Januar.

(goldlücke)
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