Monheim Monheims Gans hat einen Namen: Monami

Monheim · Der Vorschlag von Armin Opherden hat im Namenswettbewerb den Schnabel vorn. Auf den Plätzen folgen "Blaufüßchen" und "Monablu".

 "Willkommen in Monheim, mein Freund!": Armin Opherden liegt mit seinem Namensvorschlag "gans" richtig, meinen 248 von 814 Abstimmenden.

"Willkommen in Monheim, mein Freund!": Armin Opherden liegt mit seinem Namensvorschlag "gans" richtig, meinen 248 von 814 Abstimmenden.

Foto: rm-; Speko

Die Gänseliesel-Stadt war viel länger preußisch als französisch, und doch liegt sie nicht nur geografisch näher an Paris als an Berlin. Rheinische Lebensart und savoir vivre harmonieren halt so wie "Plümmo" und "plumeau" oder "Pänz" und "pance". Monheim ist derart frankophil, dass das legendäre Paniker-Orchester eine seiner Brauchtumsopern mit der Frage überschrieb: "Napoleon en Monnem?" Jetzt wird sogar Monheims Vorzeige-Gans zu einer halben Französin: Das Schnattervieh trägt ab sofort den Namen "Monami".

Getauft wurde die Gans ganz demokratisch. Die Wirtschaftsförderer aus dem Rathaus baten um Vorschläge aus dem Volk, kürten aus den mehr als 100 eingesandten Ideen fünf zu Finalisten und stellten diese im Internet zur Abstimmung. "Insgesamt wurden 814 Stimmen abgegeben", berichtet Tourismus-Managerin Maximiliane Richtzenhain. ",Monami' hatte am Ende mit 248 Stimmen den Schnabel vorn, vor ,Blaufüßchen' (216) und ,Monablu' (158). ,Schnadja' und ,Monic' landeten auf den Plätzen dahinter."

Eingereicht hatte den Sieger-Vorschlag der Wetter-Fotograf, Buchautor und IT-Spezialist Armin Opherden. Dass er mindestens so kälteresistent ist wie eine gut gemästete Gans - Opherden läuft auch winters im T-Shirt durch die Gegend -, war seiner Kreativität hinsichtlich eines Gänsenamens bestimmt nicht abträglich. Noch mehr dürfte ihm aber seine Sprachbegabung genützt haben. Der 51-Jährige spricht nach eigenem Bekunden neben Englisch und diversen anderen europäischen und asiatischen Sprachen auch etwas Akan (Ghana) und Wolof (Senegal). "Die ,Monami' ist mir intuitiv eingefallen", sagt Opherden: "Das klingt weiblich, einladend und sympathisch. Französisch ausgesprochen (mit Betonung auf dem i), bedeutet es ,Mein Freund'. Mein Freund, sei willkommen in unserem weltoffenen, schönen Monheim!"

Ideal also für eine Gans als Fremdenführerin. Das ist nämlich Monamis künftige Hauptaufgabe. Mit ihrem Konterfei zeigt sie an einer wachsenden Zahl von Monheimer Sehenswürdigkeiten Präsenz, so bereits vor dem Ulla-Hahn-Haus, im Marienburgpark, vor der Marienkapelle und dem Deusser-Haus sowie seit kurzem auch vor der Altstadtkneipe "Spielmann", in dem am 29. Januar ein Karnevalsmuseum eröffnet wird. Monami und die Gänseliesel erklären auf Schautafeln, was dort jeweils abgeht. "MonChronik" nennen die Tourismusförderer dieses "dezentrale Heimatmuseum", das es auch virtuell gibt: unter www.monchronik.de und als App fürs Handy. Monheim-Interessierte können mit Smartphone-Navigation auf Monamis blauen Gänsefüßchen von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten watscheln.

Laut Stadtsprecher Norbert Jakobs ist der Name Monami "ausschließlich für die MonChronik-Gans vorgesehen". Wie bitte? Die blaue Logo- und die weiße Stadtwappen-Gans sollen weiter namenlos bleiben? Vielleicht ringt sich die Stadt ja noch zu einer Gruppentaufe durch, bevor sie für "Monami" Markenschutz beantragt. Wie wär's mit einer Abstimmung?!

(gut)
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