Baubeginn in zwei Wochen Islamfeinde verteilen Flyer gegen Moschee in Monheim

Monheim · In zwei Wochen soll der Bau einer Moschee in Monheim beginnen. Eine islamfeindliche Bürgerbewegung protestiert dagegen mit Flyern, zu denen sich nun auch der Bürgermeister äußert.

So soll die Moschee in Monheim aussehen.

So soll die Moschee in Monheim aussehen.

Foto: Ingenieurbüro Baba.

Zweieinhalb Wochen vor Baubeginn für die türkische Moschee im Berliner Viertel hat die islamfeindliche "Bürgerbewegung Pax Europa" (BPE) erneut Flugblätter gegen den Moscheebau in Monheim verteilt. Die Verfasser werfen der Türkisch-Islamischen Gemeinde, die zu dem von Ankara kontrollierten Ditib-Verband gehört, eine "menschenrechtswidrige und demokratiefeindliche Ideologie" vor. Junge Menschen würden "im Sinne der Scharia und des türkischen Nationalismus/Chauvinismus" indoktriniert. Bürgermeister Daniel Zimmermann wies die Vorwürfe jetzt als "haltlos und falsch" zurück.

Für die Stadt Monheim, die der Ditib-Gemeinde gratis das mit 425.000 Euro taxierte Grundstück an der Kurt-Schumacher-/Köpenicker Straße zur Verfügung gestellt hat, erklärte Zimmermann: "In den vergangenen rund 30 Jahren hat sich die Gemeinde stets als verlässlicher Partner für die städtischen Integrationsprojekte erwiesen. Ich stehe auch weiterhin fest an der Seite der Monheimer Ditib-Gemeinde". Der Peto-Politiker verwies auf Religionsfreiheit und Diskriminierungsverbot. Anders als von der BPE behauptet, werde keine "Großmoschee für tausende Menschen" gebaut, sondern lediglich eine für bis zu 500 Gläubige.

Initiative im Visier der Behörden

Die BPE ruft in den Hauswurf-Flyern dazu auf, sich mit einem vorgefertigten Schreiben gegen den Moscheebau an den Monheimer Stadtrat zu wenden. Der bayerische Verfassungsschutz bezeichnet den Verein BPE mit Sitz in Naumburg (Saale) als eine "verfassungsschutzrelevante, islamfeindliche Bestrebung außerhalb des Rechtsextremismus". Zimmermann nennt ihn eine "rechtsradikale Splittergruppe". Nach einer Verteilaktion im Oktober ließ er Strafanzeige wegen Volksverhetzung stellen.

Der symbolische erste Spatenstich für den Moscheebau auf dem früheren Freibadgelände ist für den 12. Mai vorgesehen. Der Gemeindevorsitzende Ramazan Akcora rechnet nach eigenem Bekunden mit einer Bauzeit von vier Jahren. Für den um ein Stockwerk auf drei abgespeckten Bau sammele die Gemeinde noch Spenden, so ab Freitag, 11 Uhr auf einem dreitägigen Basar in der Alt-Moschee, Niederstraße.

(bine/gut)
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