Monheim Moscheebau: Fachmann tritt zurück

Monheim · Wolfgang Schwandke begründet Rückzug mit Monheims Zuschüssen für islamische Gemeinden.

Aus Protest gegen die städtische Bezuschussung des Grundstückskaufs durch die beiden muslimischen Gemeinden hat jetzt Wolfgang Schwandke aus Velbert sein sofortiges Ausscheiden als Sachverständiger aus dem Umlegungsausschuss der Stadt Monheim erklärt. Er begründet diesen Schritt mit seinem jahrelangen Engagement für verfolgte Christen. Spätestens seit den Morden an drei Christen 2007 in der Stadt Malatya sei deutlich, dass eine freie Religionsausübung für Christen in der Türkei nicht möglich ist, schreibt er in einem offenen Brief an Bürgermeister Daniel Zimmermann. Undenkbar wäre dort die Errichtung einer Kirche mit einem 25 Meter hohen Turm, der in Monheim zulässigen Höhe des geplanten Minaretts. Da in Deutschland jede Religionsgemeinschaft Boden erwerben könne, seien "solche Geschenke aus Steuergeldern - das hart erarbeitete Geld von Bürgern und Firmen - nicht nachzuvollziehen". Dazu bestehe auch deshalb kein Anlass, weil die muslimischen Verbände für den Bau von Moscheen massiv aus dem Ausland unterstützt würden.

Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärt auf Nachfrage zum Ausscheiden Schwandkes, dass die Stadt diesen Verlust werde verschmerzen können. Er findet, dass Schwandke "ein eigenartiges Demokratieverständnis hat, dass er mit diesem Schritt einen Ratsbeschluss schlechtmacht." Allerdings habe er auch kein Interesse daran, mit Auswärtigen kommunalpolitische Angelegenheiten zu diskutieren. Schwandke sei kein Monheimer Bürger, sondern als Sachverständiger in den Umlegungsausschuss berufen worden.

(elm)
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