Langenfeld "Muffe? Hauptsache, keine Fünf!"

Langenfeld · "Teachers leave them kids alone" - wie wahr diese Zeile aus dem berühmten Pink Floyd-Song ist, der gestern als Hintergrund-Musik zum Video einer tollen Klassenfahrt nach England lief.

 Die 8a der Langenfelder Prisma-Gesamtschule hat am letzten Schultag gemeinsam gefrühstückt und einen Film von der Klassenfahrt geguckt.

Die 8a der Langenfelder Prisma-Gesamtschule hat am letzten Schultag gemeinsam gefrühstückt und einen Film von der Klassenfahrt geguckt.

Foto: Matzerath

Statt Englisch und Mathe gab es amüsante Video-und Dia-Einblicke in die letzten drei Schuljahre der heute 14- und 15-Jährigen in der 8a. "Wie klein warst du denn da?", raunt ein Junge seinem lang aufgeschossenen, schmalen Mitschüler zu, als er das sommersprossige Jüngelchen auf der Leinwand sieht. Kindlich waren sie alle wirklich noch beim Klassenausflug nach Neuss vor drei Jahren.

Dieser Blick in die Vergangenheit, der laut Klassenlehrer Oliver Hykes nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Entwicklung der Schüler zeigen soll, schien die 25 Jungen und Mädchen tatsächlich so zu bannen, dass alle Angst vor der Zeugnisübergabe vergessen war. "Wie hieß noch mal dieses Chick da?", ruft ein Junge spontan in den Klassenraum, worauf alle kichern. Dieses "Chick" ist ein süßes, grinsendes Mädchen mit Mittelscheitel und langen dunkelblonden Haaren. Und eine Mitschülerin weiß auch den Namen noch. "Nee, wie wir uns alle verändert haben", sagt einer regelrecht erstaunt.

Die letzte Woche vor den großen Ferien war fast eine Festwoche für die Jungen und Mädchen der neuen Gesamtschule. Nur Montag und Mittwoch fand noch regulärer Unterricht statt. An den übrigen Tagen waren Sportfest, Wandertag, ein gemeinsames Frühstück am letzten Tag vor den großen Ferien und eben dieser wunderbare Rückblick aufs Schulleben.

Bei den Fotos aus einer Jugendherberge erinnern sich mehrere noch an die "schräge Bettwäsche". Und sie lachen ein bisschen verlegen, als in Großaufnahme ein paar völlig verkürmelte Zimmer gezeigt werden. "War das da mein Bett mit den ganzen Klamotten drauf?". "Nee, meins", sagt ein anderer. Peinlich, peinlich, was die Lehrer und die fremde Besucherin da so ungeschönt zu sehen bekommen. Aber dann entdecken sie sich selbst bei der England-Tour Rad schlagend, Lutscher lutschend und Tee aus kitschigen Sammeltassen trinkend. Sie lachen und knuffen sich. Sie erinnern sich gerne.

Die kurz bevorstehende Übergabe der Giftblätter scheint vergessen und wird erst wieder spürbar, als es zur Pause bimmelt. Muffe? "Wir wissen ja schon das Meiste. Hauptsache keine Fünf", sagt Symon (14). Erstaunlich gesittet verlassen sie den Klassenraum.

(RP)
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