Bernd M. Wehner Muslimen weiter mit Respekt begegnen

Langenfeld · Beim nächsten Treffen diskutiert der KKV-Gesprächskreis das Thema "Welche Funktionen haben religiöse Zentren?"

 Bernd M. Wehner ist Sprecher des KKV-Gesprächskreises Christen treffen Muslime.

Bernd M. Wehner ist Sprecher des KKV-Gesprächskreises Christen treffen Muslime.

Foto: Ralph MATZERATH

Monheim Bernd M. Wehner ist Sprecher des KKV-Gesprächskreises "Christen treffen Muslime". Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über den Spitzelvorwurf und den geplanten Neubau von zwei Moscheen in Monheim und deren finanzielle Unterstützung durch die Stadt, kommt dem Gesprächskreis eine besondere Bedeutung zu. Der Gesprächskreis erhielt 2009 den Integrationspreis der Stadt.

Was sagen Sie zu dem Spitzelvorwurf gegen den bisherigen Imam der türkischen Gemeinde in Monheim?

Wehner Uns hat dieser Vorwurf sehr überrascht. Das gilt in gleichem Maße für unsere türkischen Gesprächspartner. Auch sie haben diese Nachricht erst aus den Medien erfahren. Von daher gilt für uns auch in diesem Fall die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Im übrigen hat dieser Vorfall für unseren Gesprächskreis keine faktische Auswirkung. Wir werden weiterhin vertrauensvoll und offen miteinander reden.

Wie ist der Monheimer Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" einzuordnen?

Wehner Seit zwölf Jahren besteht der KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" in Monheim. Ziel ist es, im gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen einander besser kennenzulernen, gegenseitige Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, um so im gegenseitigen Respekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glauben des Anderen festzustellen.

Wie ist der Kreis entstanden?

Wehner Angefangen hat alles mit einer Vortragsveranstaltung des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, zum Thema "Islam und Christentum - ist ein Dialog möglich?" im Jahr 2005. An dieser Veranstaltung nahmen auch sehr viele muslimische Gäste, die überwiegend aus Hilden kamen, teil. Es entstand der Wunsch vieler Mitglieder des KKV den Dialog mit den Muslimen fortzuführen. So wurde im Juni 2005 der KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" gegründet.

Wie sieht der Austausch aus?

Wehner Nach ersten Kontakten mit den Muslimen aus Hilden besuchten die Mitglieder des KKV-Gesprächskreises 2007 anlässlich des "Tages der offenen Tür" die Monheimer Osman Gazi Moschee. Dort wurden Kontakte mit der damaligen Vorsitzenden der Frauengruppe, Hidayet Öksüz, geknüpft. Es folgte ein Moscheebesuch in Monheim und im November ein Gegenbesuch der Muslime in der Johanneskirche.

Worüber sprechen Sie?

Wehner Der Gesprächskreis trifft sich drei- bis viermal im Jahr. Themen waren beispielsweise: Religionsunterricht für Christen und Muslime, Flüchtlingshilfe - welche Verantwortung haben wir als Christen und Muslime und Weihnachten aus Sicht der Christen und der Muslime. Seit über fünf Jahren nehmen auch evangelische Christen an den Gesprächen teil. Sie wurden zunächst von Pfarrer Hans-Werner Völker und jetzt von Pfarrer Till-Karsten Hesse begleitet. Für die katholische Kirche nimmt Pfarrer Burkhard Hoffmann an den Gesprächen teil, die jeweils abwechselnd im Eki-Haus, Pfarrer-Franz-Boehm-Haus und in der Osman Gazi Moschee stattfinden.

Was steht auf der Tagesordnung?

Wehner Im Hinblick auf die Diskussion über den geplanten Neubau von zwei Moscheen in Monheim und deren finanzieller Unterstützung durch die Stadt, wird der Gesprächskreis bei seinem nächsten Treffen am Dienstag, 7. März, das Thema "Welche Funktionen haben religiöse Zentren wie Kirchen oder Moscheen?" diskutieren.

Wer kann bei Ihnen mitmachen?

Wehner Der Gesprächskreis besteht inzwischen aus rund 30 Personen, die sich regelmäßig treffen. Auch weitere Interessenten können an daran teilnehmen. Sie wenden sich am besten an mich, Bernd-M. Wehner, Telefon 58702 bzw. E-Mail: Wehner.Monheim@t-online.de.

(pc)
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