Langenfeld Naturschützer trifft Unternehmer beim Stammtisch

Langenfeld · Karl Wilhelm Bergfeld, Sprecher der BUND-Ortsgruppe, referierte im Industrieverein.

 Seit 2010 hat auch die Schützenhalle in Richrath ein Solardach. Es ist Bestandteil eines 1000-Dächer-Programms.

Seit 2010 hat auch die Schützenhalle in Richrath ein Solardach. Es ist Bestandteil eines 1000-Dächer-Programms.

Foto: rm-

Zum traditionellen Sommer-Stammtisch auf die Wasserski-Anlage in Berghausen hat der Industrieverein Langenfeld einen speziellen Gast. Karl Wilhelm Bergfeld, in der Stadt als engagierter Naturschützer und Sprecher der BUND-Ortsgruppe bekannt, sprach über "Ökologie im Gewerbegebiet". Bergfeld dankte dem Vorsitzenden Gerhard Witte für die Einladung und betonte, dass es den früheren Konflikt "da die guten Umweltschützer, dort die böse Industrie" längst nicht mehr gäbe. Vielfach sei ökologisches Handeln gleichzeitig mit ökonomischen Vorteilen verbunden. Er lobte ausdrücklich die Vorreiter im örtlichen Industrieverein, wie Beoplast, die sich bereits für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung einsetzen. Zunächst stellte Bergfeld den BUND mit seiner Organisationsstruktur und seinen Zielen und Arbeitsschwerpunkten vor.

In einer Präsentation zeigte er konkrete Möglichkeiten, in Gewerbegebieten und an Bauten, ökologische Aspekte zu berücksichtigen, von der Dachbegrünung und Flächenentsiegelung über begrünte Einfriedungen, energiesparende Beleuchtung, Vogelschutz, extensive Grünflächenpflege bis zur Schafhaltung auf Reservegrundstücken und zur umweltschonenden Mobilität, wozu überdachte Fahrradabstellplätze oder Jobtickets gehören. Eine Luft-Aufnahme des Gewerbegebietes Schneiderstraße/Industriestraße zeigte den rund 100 Gästen offenkundig Optimierungspotenzial. Bergfeld warb dafür, dass mehr Langenfelder Betriebe als bisher an der nächsten Staffel von "Ökoprofit" teilnehmen, ein vom Kreis initiierter Wettbewerb.

Gerhard Witte bestätigte die Notwendigkeit, mindestens bei Neubauten Bergfelds Anregungen zu folgen, kritischer sah er die Eingriffe in bestehende Strukturen, zumal permanente Änderungen der gesetzlichen Vorgaben die Planung erschweren. Stadtwerke-Chef Kersten Kerl nannte Beispiele (Solardächerprogramm, Eisspeicher, 43,5 Prozent- Anteil Ökostrom) für die bisherigen Erfolge in Sachen Nachhaltigkeit. Gastgeber Johannes Sühs nutzte die Chance, die Berghausener Wasserskianlage als mit nachgewiesen 50 verschiedenen Vogel- und 17 Libellen-Arten als Natur- und Artenschutz-Modell zu beschreiben.

(mmo)
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