Monheim Neue Kita am Mona Mare ist in Betrieb

Monheim · Das Besondere: Flur und Gartenwege haben viel Gefälle - Bobbycarfahren wird dort zur Herausforderung.

 Gestern wurde die Kita Am Allwetterbad offiziell eröffnet. Lia zeigt stolz den Schlüssel.

Gestern wurde die Kita Am Allwetterbad offiziell eröffnet. Lia zeigt stolz den Schlüssel.

Foto: MATZERATH

Aus der neuen Kita am Allwetterbad werden wahrscheinlich einige Nachwuchs-"Schumis" hervorgehen. "Eine Hochgeschwindigkeits-Bobbycar-Rennstrecke" nennt der Monheimer Architekt Michael Nagy den Flur, der die fünf trapezförmigen Module miteinander verbindet. Denn Nagy musste die Kita in das topographisch schwierige Gelände einpassen. Die ringförmig um den Außenspielplatz angelegte Gebäudegruppe vollzieht den Höhenunterschied von 2,30 Meter nach. Jedes Modul verfügt neben dem Gruppenraum über ein Bad mit Wickelbereich und zwei Nebenräume zum Spielen und Ruhen. Der Hauptraum öffnet sich jeweils mit einer großen Fensterfront zur Außenanlage, in der kein Baum des ursprünglichen Wäldchens erhalten werden konnte. In die sanft geschwungene Teletubby-Landschaft mit kleinen Bäumchen ist ein Wegesystem aus zwei sich kreuzenden Kreisen eingefügt, quasi die "Hohe Acht". "Hier können die Kinder gut ihre motorischen Fähigkeiten austesten", erklärt die Leiterin Beate Lendzian-Piel. Für die Kinder sei es gar nicht so einfach, die Wege mit ihren Bobbycars zu erklimmen.

Ein hohes Tempo legte die Stadt auch beim Bau der in Holzrahmenbauweise errichteten Kita an den Tag. Keine zwei Jahre sind seit dem Baubeschluss im Mai 2015 vergangen. Zehn Monate betrug die reine Bauzeit. "Das ist der Maßstab für künftige Kita-Projekte, wir planen ja noch weitere sechs", erklärte Bürgermeister Daniel Zimmermann bei der Eröffnungsfeier. Das seien die ersten fünf von 28 Gruppen, die in den nächsten zwei, drei Jahren eröffnet werden sollen.

Dem Vorsitzenden des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde, Dr. Kurt Holz, bereitet die Übernahme der Trägerschaft allerdings schon jetzt schaflose Nächte. "Bis im August auch die fünfte Gruppe voll besetzt ist, brauchen wir noch qualifiziertes Personal." Aber der Markt sei leer. Er schlug daher eine konzertierte Anwerbeaktion aller in Monheim tätigen Träger vor. Die neue Leiterin dankte den Leitungen der anderen evangelischen Kitas und dem Jugendamt für den offenen Empfang und die tatkräftige Hilfe. Mit den Worten: "Sie haben jetzt eine Hülle, die sie mit Leben füllen können", habe der Architekt ihr die Kita übergeben. Konzeptionell ist diese bis ins Letzte durchdacht. Die Kita verfügt über einen Turnraum, der auch andere Nutzungen zulässt, ein Familienzentrum, einen Abstellraum für Kinderwagen, einen Besprechungsraum für Elterngespräche und eine Küche. Nagy: "Hier wird selbst gekocht." Durch die Glastüre können die Kinder der Köchin beim Schnippeln zusehen. Die von außen mit lasiertem Fichtenholz und stoßfesten Kunststoffplatten (Sienarot) verkleidete Kita erfüllt auch einen ökologischen Anspruch. Große Abluftrohre in den Gruppenräumen sind sichtbares Zeichen der automatischen Lüftung. Auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage. Das große Zentrum im Eingangsbereich ist in frischem Apfelgrün gehalten, die Rennstrecken-Flure sonnengelb, sagt Nagy, der übrigens auch das Badewannenrennen organisiert.

(RP)
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