Monheim Neue Kita soll 3,3 Millionen Euro kosten

Monheim · Büro Nagy Stromann hat Entwurf für das neue viergruppige Familienzentrum am Mona Mare gefertigt.

 Die neue Kita am Allwetterbad besteht aus fünf Modulen für die vier Gruppen und die Tagespflegestelle und dem zentralen Eingangstrakt.

Die neue Kita am Allwetterbad besteht aus fünf Modulen für die vier Gruppen und die Tagespflegestelle und dem zentralen Eingangstrakt.

Foto: Stadt

3,3 Millionen Euro - das ist der Budgetrahmen, den die Stadt Monheim für den Neubau eines Kindergartens auf dem Wald-Grundstück an der Konrad-Schumacher-Straße festgelegt hat. Eine 3700 Quadratmeter große Fläche will die Stadt von dem Wäldchen abzwacken, um darauf eine viergruppige Einrichtung zu bauen, wie der Vorlage für die nächste Jugendhilfeausschusssitzung zu entnehmen ist. Drei der Gruppen sollen Kinder unter drei Jahren aufnehmen können. Außerdem soll dort eine "Tagesgroßpflegestelle" angesiedelt werden, in der zwei Tagesmütter bis zu neun Kinder unter drei Jahren betreuen können. Die Stadt findet dieses Angebot sinnvoll, weil so auch die Randzeiten über die üblichen Öffnungszeiten hinaus abgedeckt werden könnten.

Monheim: Neue Kita soll 3,3 Millionen Euro kosten
Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Das Architektenbüro Nagy Stromann hat das Gebäude nicht kompakt konzipiert, sondern zu fünf trompetenförmigen Einzelhäusern aufgefächert. "Grund war zum einen, dass das Grundstück ein leichtes Gefälle von zwei Metern Niveauunterschied aufweist", erklärt Architekt Albert Stromann. Zudem sollten so einige schützenswerte Bäume geschont werden. Die Holzhäuser folgen also dem Geländeverlauf und sind zudem alle auf die innenliegende Außenspielfläche ausgerichtet. Untereinander sollen sie über Rampen verbunden sein. "Wir tragen damit auch dem Inklusionsgedanken Rechnung", so Stromann. Da die Kita einmal als Familienzentrum zertifiziert werden soll, wird das Eingangsgebäude, das direkt an der Straße liegt, neben der Verwaltung auch Besprechungsräume für Angebote des Familienhilfe-Netzwerks MoKi beherbergen. "Die bauliche Vorgabe war, keinen Riegel zur Straße zu schaffen", erklärt Stromann. Die einzelnen Module sollen wie "Ateliers"mit besonders großen Raumhöhen und großen Fensterflächen ausgestattet sein.

 Die neue Kita am Allwetterbad besteht aus fünf Modulen für die vier Gruppen und die Tagespflegestelle und dem zentralen Eingangstrakt.

Die neue Kita am Allwetterbad besteht aus fünf Modulen für die vier Gruppen und die Tagespflegestelle und dem zentralen Eingangstrakt.

Foto: Stadt

"Ob wir die Rampen tatsächlich technisch hinkriegen, ist allerdings noch zu klären", bemerkt Gebäudemanager Michael Lobe, dem als Vorbild für die "Kita am Allwetterbad" der Hundertwasser-Kindergarten in Wülfrath vorschwebt. Auch die Holzbauweise habe er angeregt, weil dies eine warme Atmosphäre schaffe. Hier habe er sich am Vorbild der ebenfalls vom Büro Nagy Stromann geplanten Awo-Kita an der Linzer Straße orientiert. Michael Nagy, der auch ausgebildeter Erzieher sei, habe sich auf Kita-Bauten spezialisiert. "Die Bauten sind bis ins Detail durchdacht, ich vertraue ihm, dass das alles funktioniert", lobt der Bereichsleiter städtische Liegenschaften. Die Kosten für den Neubau seien denen der Blauen Kita (Oranienburger Str.) vergleichbar, nur sind in dem jetzigen Budget bereits die Kosten für das Außengelände (400 000 Euro) und die Einrichtung (200 000 Euro) enthalten. 1700 Quadratmeter sind für das Außengelände vorgesehen. Baumbestand und natürliche Geländemodellierung sollen möglichst erhalten werden, sagt Stromann.

In einer Rekordzeit von nur zwei Monaten hat die Stadtverwaltung somit die Konsequenzen aus dem Anfang Februar festgestellten zusätzlichen Bedarf an Betreuungsplätzen gezogen. Gründe für die zunehmende Nachfrage sind die steigenden Geburtenzahlen, in jüngster Vergangenheit vermehrt zuziehende Familien mit Kleinkindern und die höhere Attraktivität der Kitas dank der Gebührenfreiheit (siehe Info-Box). Die Stadt hofft, die Planung bis Ende 2015 fertiggestellt zu haben, so dass im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden könnte. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2017 geplant. Noch nicht entschieden ist die Frage, ob die Kita in städtischer Trägerschaft geführt werden soll oder ein geeigneter freier Träger gesucht wird.

(RP)
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