Baumberg Neue Straße wird für Anwohner teuer

Baumberg · Ab Herbst wird die Sandstraße in Baumberg grundsaniert.

 Viele interessierte Baumberger waren ins Bürgerhaus gekommen, um sich bei den Experten der Verwaltung über den Umbau der Sandstraße zu informieren.

Viele interessierte Baumberger waren ins Bürgerhaus gekommen, um sich bei den Experten der Verwaltung über den Umbau der Sandstraße zu informieren.

Foto: Ralph Matzerath

6400 Autos fahren täglich über die Sandstraße. Es sind jede Menge Pendler und Zulieferer von außerhalb, die die Strecke nutzen. Doch die Einbahnstraße ist nicht für so viele Wagen ausgebaut. Risse im Asphalt, Spurrillen und Stolperkanten an den Bordsteinensind die Folgen. Zusätzlich zerstören die neun großen Linden mit ihren Wurzeln das Pflaster. Projektleiter Florian Sandner dokumentierte zu Beginn einer städtischen Informationsveranstaltung im Bürgerhaus den Zustand der Sandstraße mit viel Bildmaterial. Themen waren die geplante Sanierung zwischen Griesstraße und Monheimer Straße und der Neubau eines Kreisverkehres an der Monheimer Straße. Weil der Straßenabschnitt einen komplett neuen stabilen Untergrund bekommt, müssen die Anwohner anteilig dafür aufkommen. Die zahlreich erschienen Baumberger interessierte besonders, wie hoch die Kosten im Einzelfall sind, doch auch die geplante Fällung der Linden und die spätere Parkplatzsituation beunruhigten sie. Die Zuhörer hatten viele Fragen.

Manfred Hein, in der Verwaltung zuständig für die Gebührenkalkulation, rechnet durchschnittlich mit 4.700 Euro, die jeder Eigentümer beisteuern muss. Die Beteiligung richtet sich nach der Grundstücksgröße und dessen Bebaubarkeit. "Wir prüfen die Summe in jedem einzelnen Fall", versprach Hein. Bei einer Hauptverkehrsstraße wie der Sandstraße, zahlen die Anwohner sowohl für die grundhafte Sanierung der Fahrbahn, als auch für die Beleuchtung jeweils 30 Prozent der Gesamtkosten, 60 Prozent für die Parkstreifen und Gehwege sowie 50 Prozent für die Grünanlagen. So sieht es das kommunale Abgabengesetz vor. Die Stadt legt die konkrete Summe erst nach Abschluss der Maßnahme fest. "Warum werden die Anwohner der Hauptstraße nicht herangezogen", ärgerte sich ein Besucher. "Weil es dort nur eine Verschönerung ist", antwortete Bürgermeister Daniel Zimmermann. Von der Substanz her sei der Umbau nicht notwendig gewesen, fügte er hinzu. Wieso die Sandstraße überhaupt in solch einem schlechten Zustand sei, wollten andere wissen. "Flicken nutzt nichts, das Fundament fehlt", entgegnete Zimmermann. Nach dem Ausbau (rund 300 Meter) stehen 22 gepflasterte Parkplätze zur Verfügung. Jetzt sind es 30, die aber teilweise verbotswidrig genutzt werden, wie Florian Sandner anmerkte. Die Fahrbahn wird mit 4,50 Metern schmaler als bisher; davon sind 1,25 Meter als Radweg (in beide Richtungen) markiert. Der Bürgersteig ist 1,50 Meter breit, und es gibt acht neue Laternen. Für den Ausbau müssen die Linden weichen. Sie haben ihr Wurzelwerk durch den sandigen Untergrund gegraben und heben das Pflaster an. Stehen bleiben könnten sie nicht, denn für den neuen Untergrund greife man tief in den Boden ein, dadurch würde die Standsicherheit der alten Bäume gefährdet. "Sie müssten dann wahrscheinlich kurze Zeit später gefällt werden", sagt der Projektleiter. Für jede Linde wird ein neuer Baum gepflanzt. Vorgesehen sind Straßenbäume wie Silberlinde, Amberbaum oder Baumhasel. Schutzplatten verhinderten, dass die Wurzeln erneut Versorgungsleitungen zerstören.

Baumberg: Neue Straße wird für Anwohner teuer
Foto: Petra Czyperek
 Waltraud Stenger, Uwe Gereke und Franz-Josef Toelle (v.l.) interessiert die Parksituation - und wie hoch ihr Beitrag zur Sanierung sein wird.

Waltraud Stenger, Uwe Gereke und Franz-Josef Toelle (v.l.) interessiert die Parksituation - und wie hoch ihr Beitrag zur Sanierung sein wird.

Foto: Petra Czyperek

Der Kreisverkehr an der Monheimer Straße soll für mehr Sicherheit und eine leichtere Überquerung sorgen. Anders als die jetzt installierte Ampel werde er die Autofahrer in der Tempo-30-Zone zu einer langsameren Fahrweise führen. "Es bringt nichts, mit Vollgas auf den Kreisel loszurasen und dann zu stoppen, um den vorfahrtsberechtigten Verkehr vorbeizulassen", sagte Fachbereichsleiter Andreas Apsel.

(pc)
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