Langenfeld Neues Seniorenzentrum ist hell und farbig

Langenfeld · Am Berghausener Blumentopf sollen am 1. Oktober die ersten sieben Bewohner einziehen.

 Benjamin Hestermann (Qualitätsmanagement), Claudia Rademacher (Pflegedienstleitung) und Prokuristin Christiane Hantke von Pro Talis (v.l.) präsentieren die neuen, hellen Etagen im Seniorenzentrum. Am 1. Oktober sollen die ersten Bewohner einziehen.

Benjamin Hestermann (Qualitätsmanagement), Claudia Rademacher (Pflegedienstleitung) und Prokuristin Christiane Hantke von Pro Talis (v.l.) präsentieren die neuen, hellen Etagen im Seniorenzentrum. Am 1. Oktober sollen die ersten Bewohner einziehen.

Foto: Ralph Matzerath

Im Eingangsfoyer stapeln sich pastellfarbene Stühle. Handwerker und Gärtner gehen ein und aus, tragen Kabel oder Blumentöpfe. Noch zwei Wochen sind es bis zur Eröffnung des Seniorenzentrums Pro Talis am Berghausener Blumentopf. Dann sollen die ersten sieben Bewohner einziehen können.

Christiane Hantke, Prokuristin bei Pro Talis, begleitet den Einzug, flitzt in den Räumen hin und her, beantwortet Fragen von Handwerkern und Personal, das zum Teil schon da ist. In der Küche packt der hauseigene Koch Oliver Schmidel Gläser und Geschirr aus. Pflegedienstleiterin Claudia Rademacher kümmert sich um Zimmereinrichtung und Wäsche, die in einer eigenen Wäscherei im Keller gereinigt wird. "Das spart Stress", sagt Hantke. Gerade bei der Bekleidung seien Bewohner heikel. "Sie hängen an ihren Stücken. Und wenn eins nicht wieder auftaucht, ist das schwierig."

Deshalb hat das Seniorenzentrum nicht nur einen eigenen Koch, sondern auch eine Wäscherei eingerichtet - mit Durchlademaschinen und Hygieneschleuse. "Wir sind autark", sagt Hantke, "und können so besser auf die Bedürfnisse unserer Bewohner eingehen."

Drei Bereiche gibt es im neuen Zentrum, das Platz für 114 Menschen bietet, die stationär aufgenommen werden. Ferner hält es zwölf Tagesplätze vor sowie elf Plätze für junge Menschen, die sich aufgrund von Krankheit nicht mehr selbst versorgen können.

Eines ist den Bereichen gemeinsam. Flure, Zimmer oder Gemeinschaftsräume sind lichtdurchflutet. Zu beiden Seiten gibt es meist einen Balkon oder eine Terrasse. "Das ist wichtig", sagt Hantke. "Alte Menschen, die nicht mehr mobil sind, wollen etwas sehen", sagt sie. Zimmer mit Blick ins Grüne seien bei vielen Senioren deshalb nicht die erste Wahl. "Die meisten werden die Terrasse nutzen, die zum Rewe-Parkplatz hinaus geht", ist sich die Prokuristin, die schon mehrere Neubauten bis zur Eröffnung begleitet hat, sicher.

Der Innenhof wird mit Liebe gestaltet. Dort steht das Gebäude für die Betriebskita. Es heißt Gänseblümchen. Neun Mitarbeiterkinder zwischen null und drei Jahren können dort untergebracht werden. "Wir haben noch vier bis fünf Plätze frei", sagt Hantke. Nicht alle Mitarbeiter - bis jetzt sind es 35 von 120 - würden einen Platz dort benötigen.

Die anderen Abteilungen sind übrigens auch nach Blumen benannt. Farben spielen in dem Gebäude, das insgesamt 6150 Quadratmeter Nutzfläche bietet, ebenfalls eine große Rolle. Die Flure sind in unterschiedlichen Farben gestaltet, die Wände zieren Blumen- und Streifentapeten, bieten einen Umlauf. "Der ist besonders für demente Bewohner wichtig. Sie wollen sich bewegen. Und damit sie sich gut orientieren können, sind die Farben vonnöten. Denn das Einzige, das demente Menschen oft erinnern, ist eine Farbe", erläutert Hantke.

Ein weiterer Grund, warum Pro Talis nicht auf die grüne Wiese gegangen ist, ist die Nähe zur Innenstadt. "Wenn Kinder ihre alten Eltern besuchen wollen, können sie das mit einem Einkauf verbinden", erläutert sie. Es sei besser, sie kommen häufiger zum Kurzbesuch, als einmal im Monat für einen ganzen Tag.

(og)
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