Monheim Noch ein Job für die Citymanagerin

Monheim · Die 33-jährige Estelle Dageroth übernimmt jetzt auch die Wirtschaftsförderung in Monheim.

 Estelle Dageroth kümmert sich jetzt neben Citymanagement und Stadtmarketing auch um die Bereiche Tourismus und Stadtteilmanagement.

Estelle Dageroth kümmert sich jetzt neben Citymanagement und Stadtmarketing auch um die Bereiche Tourismus und Stadtteilmanagement.

Foto: ralph matzerath

Seit eineinhalb Jahren arbeitet Estelle Dageroth im Monheimer Rathaus. In dieser kurzen Zeit hat sich die Diplom-Geographin aus Bonn nicht nur gut und schnell eingelebt und vernetzt, sondern viele eigene Projekte verwirklicht. Dass sie als Citymanagerin Erfolge vorweisen kann, hat sie ermutigt, sich um die vakante Leitungsposition in der Wirtschaftsförderung zu bewerben. Diese wurde extern ausgeschrieben, und die 33-Jährige bekam den Zuschlag. Die neue Aufgabe sei eine "Herausforderung". Sie weiß aber ein "gutes Team" an ihrer Seite, das genau wie die neue Leiterin "mit viel Herzblut" bei der Sache ist. Wichtigstes Ziel für die Zukunft sei es, die guten Gewerbesteuereinnahmen der Stadt weiter zu festigen und die freien Flächen vorrangig an Firmen mit einem hohen Gewerbesteueraufkommen zu vermarkten. "Weil wir nur noch begrenzt Platz haben, müssen wir unsere Werbe-strategien natürlich gut durchdenken", kündigt Estelle Dageroth an. Dieses Standortmarketing müsse jemand koordinieren, der im Team sei. Eine entsprechende Position werde neu besetzt.

Sie kümmerte sich jetzt neben Citymanagement und Stadtmarketing auch um die Bereiche Tourismus, Stadtteilmanagement und die klassische Wirtschaftsförderung. Die neue Finanzstärke der Stadt habe eine Aufbruchstimmung erzeugt, die breite Teile der Bürger erfasst hat, erlebt sie immer wieder. "Es ist ein goldenes Zeitalter." Viele seien bereit, mitzutun und Aufgaben zu übernehmen. "Es kommen aus den Vereinen immer wieder Leute mit eigenen Ideen auf mich zu." Ein Beispiel sei der gerade neu gegründete Verein "4019" - das ist die alte Monheimer Postleitzahl. Lars Ücker, Gründungsmitglied der Facebookseite "Monheimer Urgesteine", Doro Bergheim und Matthäus Grabiniok machten Vorschläge, wie man die Altstadt mit weiteren Aktionen und Events beleben könne. "Das sind engagierte Monheimer, die ihre Stadt lieben und Partner, wie wir sie brauchen." Und so hätte sich der runde Tisch der Altstadtwirte inzwischen um Marc Schönberger ( Klangsaiten) und die Gruppe "4019 e.V." erweitert. Vermarktet ist in der historischen Altstadt inzwischen auch die Immobilie an der Turmstraße 17. Das kernsanierte Haus wurde von der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) angemietet, um die gastronomische Nutzung zu erhalten. Dort soll im kommenden Jahr ein "Kreativcafé" einziehen. Zwei Monheimerinnen kombinieren ihre Werkstatt mit einem Lokal. Sie entwerfen unter anderem Schnullerketten und bieten Nähkurse für Kinder an. In den Räumen können Kindergeburtstage ausgerichtet werden, und es gibt selbstgebackenen Kuchen. "Das ist ein schönes Konzept und eine tolle Ergänzung", findet Estelle Dageroth. Direkt nebenan in die Nummer 19 zieht im Frühjahr eine Hausbrauerei mit dem Namen "Biermanufaktur" ein. Dann gebe es endlich wieder Monheimer Bier, freut sie sich.

Stabilisiert hätten sich auch die Handelsstandorte vornehmlich in der Innenstadt, an der Krischer- und der Alten Schulstraße. Die Ansiedlung von Expert-Hoffmann habe eine Lücke im Sortiment geschlossen, ebenso der Kreativ-markt und das Schreibwarengeschäft im Rathauscenter. "Seitdem das Citymanagement besser aufgestellt ist, haben wir besseren Kontakt zu den Einzelhändlern", freut sich die Fachbereichsleiterin.

Bisher erfolglos sind Estelle Dageroths Bemühungen geblieben, das Einkaufszentrum am Holzweg zu entwickeln. "Der Standort ist schwierig, weil er introvertiert ist", bedauert sie. Es fehle ein Drogeriemarkt, der dort oder in unmittelbarer Nähe angesiedelt werden soll. Moderne Filialen bräuchten jedoch zwischen 700 und 800 Quadratmeter Platz. Dafür müssten bestehende Ladenlokale zusammengelegt und in den Fußgängerbereich hinein erweitert werden. Das Stadtmarketing habe dem Eigentümer ein Konzept vorgelegt. Jetzt sei er am Zuge. Schließlich könne man kein städtisches Geld in den Umbau investieren. Und der Fassadenumgestaltung müssten alle Eigentümer zustimmen. Auch das sei noch nicht geschehen, und so stockt das Verfahren momentan. Komplett verwerfen mag es Dageroth aber nicht. Dafür ist sie viel zu hartnäckig.

(RP)
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