Baumberg Pachtverträge verzögern Baubeginn

Baumberg · Bauer Bossmann möchte aber seine Klage gegen Baumberg-Ost ruhen lassen.

Bestehende Pachtverträge könnten den für 2015 geplanten Baubeginn am Waldbeerenberg behindern. "Die Verfügbarkeit der Grundstücke muss noch geklärt werden", erklärt Stadtplaner Thomas Waters. Ein Teil der Pachtverträge sei zum November gekündigt worden, andere liefen erst 2015 aus. "Mit den Eigentümern besteht aber Konsens", versichert er. Sie seien an einem Verkauf interessiert. Dennoch kollidiere der für Mitte 2015 geplante Beginn der Erschließungsarbeiten mit den Verträgen.

Noch im März hatte der Umweltausschuss des Kreises Mettmann bezüglich des Bebauungsplanes Waldbeerenberg entsprechende Bedenken geäußert und angeregt, die Stadt Monheim möge dem in seiner Existenz bedrohten Landwirt Robert Bossmann eine Zukunftsperspektive geben, indem die überplante Fläche verkleinert werde. Die Stadt indes ignorierte den Einwand. Der B-Plan wurde am 24. April vom Rat beschlossen und mit der Bekanntgabe am 24. Juni - zwei Tage vor dem Gespräch mit dem Kreis - rechtskräftig.

Jetzt sei der Umlegungsausschuss gefragt, erklärt Waters. "Ich hoffe aber, dass wir die Probleme einvernehmlich lösen können." Robert Bossmann habe ein Normenkontrollverfahren gegen den B-Plan beim Oberverwaltungsgericht Münster angestrengt. Sein Antrag, den B-Plan bis zu einer endgültigen Entscheidung des Gerichts außer Kraft zu setzen, sei aber bereits abgewiesen worden. Waters glaubt daher nicht, dass das Gericht in der Hauptsache zu dem Ergebnis kommen könnte, der B-Plan sei rechtswidrig.

"Meine Pachtverträge laufen teilweise bis in die Jahre 2016 und 2023", bestätigt Robert Bossmann. Natürlich könne er durch ein Umlegungsverfahren gezwungen werden, die Pachtflächen vorzeitig aufzugeben, obwohl seine Verträge noch nicht abgelaufen sind. Aber dann müsste er eigentlich von den jeweiligen Eigentümern entschädigt werden.

Auch er hoffe aber jetzt auf eine friedliche Lösung, etwa, dass ihm die Stadt im Wege des Umlegungsverfahrens möglicherweise Ersatzflächen beschaffe. "Obwohl es für mich sehr mühsam ist, für den Anbau meiner Sonderkulturen immer das ganze Erntepersonal durch die Gegend zu transportieren", so Bossmann. Für einen Landwirt, der Getreide oder Rüben anbaue, spielten Distanzen keine so große Rolle. Zwar sei in der Hauptsache der Normenkontrollklage noch nicht entschieden, er wolle die juristische Auseinandersetzung jetzt aber erst einmal ruhen lassen - solange er mit der Stadt verhandle.

Die Firma Dornieden, deren Entwurf aus dem städtebaulichen Wettbewerb zum Waldbeerenberg als Sieger hervorging, steht laut Waters in den Startlöchern. Ein Bauantrag sei bereits gestellt, aber der städtebauliche Vertrag noch nicht geschlossen worden. Er muss noch dem Rat zur Genehmigung vorgelegt werden. Schließlich soll sich Dornieden neben dem bloßen Grundstückserwerb auch an den Erschließungskosten beteiligen.

(RP)
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