Langenfeld/Monheim Paten gießen die Stadtbäume

Langenfeld/Monheim · 15.000 Liter Wasser täglich benötigen Betriebshofmitarbeiter in Monheim. Über 30.000 Liter sind es in Langenfeld.

 Ingo Nowok pflegt eine Fläche neben seinem Eckhaus im Monheimer Süden. In Monheim gibt es insgesamt rund 30 Baum- und Beetpaten. In Langenfeld sind es inzwischen an die 90.

Ingo Nowok pflegt eine Fläche neben seinem Eckhaus im Monheimer Süden. In Monheim gibt es insgesamt rund 30 Baum- und Beetpaten. In Langenfeld sind es inzwischen an die 90.

Foto: Matzerath

Viele Straßenbäume bekommen wegen der Hitze und der andauernden Trockenheit schon gelbe Blätter. Betriebshofmitarbeiter René Bersch ist deshalb von morgens 7 Uhr bis in den Nachmittag mit einem Tankfahrzeug an vielen Stellen in der Stadt unterwegs, um die 10 227 Bäume sowie Sträucher und Bodendecker zu wässern. "Das ist viel Fahrerei."

3000 Liter passen in den Tank, den er zur Zeit täglich fünfmal auffüllen muss. Priorität haben in Monheim die ganz jungen Bäume, wie die erst im Frühjahr gepflanzten Linden im Kreisverkehr Baumberger Chaussee/Am Kielsgraben. "Sind Bäume erst einmal drei oder vier Jahre alt, kommen sie meistens gut alleine zurecht", erläutert Gärtnermeister Jan Blume, der in Monheim für die Grünflächen und das Baumkataster zuständig ist.

30 Baum- beziehungsweise Beetpaten helfen René Bersch zumindest punktuell bei der Arbeit. "Aus fachlicher Sicht möchten wir die Bepflanzung lieber selber in der Hand halten", erklärt Jan Blume. Doch Paten wie Ingo Nowok helfen bei der Bewässerung und Pflege. An sein Eckhaus an der Walter-Kollo-Straße im Stadtsüden grenzt ein rund 25 Quadratmeter großer städtischer Grünstreifen. Weil er dieses Stückchen gerne etwas gepflegter und bunter sehen möchte, bot er sich bei der Verwaltung als Pate an. "Ich habe dann mit einer Fräse zunächst alle Wurzeln rausgeholt und pflanze jetzt Rhododendron", freut sich der Familienvater schon auf den demnächst blühenden Ausblick.

In Langenfeld gibt es inzwischen sogar 90 Beet- beziehungsweise Baumpaten. Nach einem Aufruf und einer Werbeaktion mit Flyern habe sich die Zahl der privaten Helfer seit März um 30 erhöht, sagt Betriebshofleiter Bastian Steinbacher. Dabei übernimmt die Stadtverwaltung die Erstbepflanzung mit Bäumen, Sträuchern und Bodendeckern. Die Paten setzten Blumenzwiebeln, harken den Boden, rupfen Unkraut und gießen die Pflanzen ausgiebig - wenn es so heiß ist, wie jetzt gerade. Patrick Sahm koordiniert die Hilfe und ist außerdem Ansprechpartner für weitere Interessenten.

Doch ohne den tatkräftigen Einsatz der Betriebshof-Crew geht es schon seit einigen Wochen nicht mehr. Mit insgesamt vier für die Bewässerung ausgestatteten Wagen werden in Langenfeld täglich zwischen 30 000 und 35 000 Liter Wasser mit dem Schlauch in Kübel, auf Baumscheiben und in Blumenampeln geleitet. Das ist die Menge von 250 Badewannen oder aber von 70 Europaletten Sprudelwasser, rechnet der Betriebshof vor. Trotz dieser enormen Menge könne nicht jede Pflanze so schnell versorgt werden, wie es nötig wäre.

Deshalb freuen sich die Mitarbeiter immer wieder über die Unterstützung der Bürger. Baumpaten gibt es in allen Langenfelder Ortsteilen, sagt Bastian Steinbacher. Und auch in Monheim holen Menschen von der Blee bis Baumberg abends ihre Gießkannen raus, um die Pflänzchen kräftig sprießen zu lassen.

(RP)
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