Langenfeld/Erkrath Pipeline-Gegner lehnen Bayer-Moderator ab

Langenfeld/Erkrath · Die Pipeline-Gegner lehnen das Angebot von Bayer Material Science ab, über eine zwischengeschaltete Agentur das Pipeline-Projekt zu besprechen.

Podiumsdiskussion zum Thema CO-Pipeline
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In einem Schreiben an den Bayer-Vorstand erklären die Vertreter der Interessengemeinschaften gegen die Pipeline, dass sie ein Gespräch nicht für sinnvoll halten, wenn ein von Bayer ausgewählter und bezahlter "Moderator" eingeschaltet wird. "Wenn Bayer das Gespräch sucht, benötigen wir keinen Umweg", sagte Dieter Donner, Pressekoordinator der Stopp-Bayer-CO-Pipeline-Initiativen. Bayer hatte die Kommunikationsagentur Ifok beauftragt, die Gegner einzuladen, um über die CO-Pipeline zu diskutieren.

Bayer MaterialScience bedauert die Absage, will aber erneut auf die Initiative zugehen, teilte das Unternehmen gestern mit. Dieses Gesprächsangebot soll die Öffentlichkeitsbeteiligung im formellen Planänderungsverfahren ergänzen, bekräftigte Bayer das Ziel des Angebots.

Die Pipeline-Gegner bleiben bei ihrer Haltung. "Die Bayer Material Science AG hat sich mit dem Projekt CO-Pipeline verrannt", erklären Dieter Donner (Hilden), Erich Hennen (Duisburg) und Wolfgang Cüppers (Erkrath) als Vertreter der Interessengemeinschaften in dem Schreiben. "Wir haben kein Interesse daran, die Ifok GmbH durch unsere Teilnahme bei der ihr übertragenen Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Verbesserte Akzeptanz bei Politik, Presse und sonstiger Öffentlichkeit ändert an der sachlichen Problematik nichts."

Generell ablehnend stünden die Pipeline-Gegner Gesprächen jedoch nicht gegenüber, betonen sie: "Sollten Sie mit uns, den Vertretern der Interessengruppen, die den Planungen kritisch gegenüberstehen, Themen rund um die CO-Pipeline ergebnisoffen diskutieren wollen, sehen wir hierfür eine Moderation für nicht erforderlich an." In der Sache sei man für Gespräche "wie schon in den zurückliegenden sechs Jahren unverändert offen". Allerdings sehe man keine Notwendigkeit, "begleitend zur gerichtlichen Auseinandersetzung vor dem OVG Münster und zum Planänderungsverfahren weitere Themen zu erörtern, die nicht Gegenstand dieser Verfahren sind".

Derzeit bereiten sich die Bürgerinitiativen gegen die CO-Leitung zwischen Krefeld und Dormagen auf die Anhörung im November in der Grugahalle in Essen vor. Rund 24 000 Einwendungen sind gegen die Planänderung eingegangen.

(RP/rl)
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