Langenfeld Politiker beraten Konzept für günstige Wohnungen

Langenfeld · Langenfelder Stadtpolitiker diskutieren heute in öffentlicher Sitzung über ein "Strategiekonzept Wohnen 2025".

In Langenfeld mangelt es an preisgünstigen Wohnungen. Das ist einer der Hauptgründe für ein neues "Strategiekonzept Wohnen 2025", mit dem die Stadtverwaltung den Häuserbau in den kommenden Jahren besser steuern und unter anderem den sozialen Wohnungsbau ankurbeln will. In einer öffentlichen Sondersitzung des Planungsausschusses diskutieren heute die Stadtpolitiker (ab 18 Uhr, Bürgersaal des Rathauses) hierüber.

Langenfeld ist als Wohnort beliebt, davon zeugen nicht nur die neuen Siedlungen an der Nelly-Sachs-Straße, im östlichen Berghausen oder auf dem ehemaligen Feuerwehr- und Stadtwerkegelände. Doch Bürgermeister Frank Schneider und der städtische Chefplaner Ulrich Beul halten ein neues Steuerungsinstrument für dringend geboten. Das 1994 beschlossene so genannte Zielkonzept 2010 sei längst abgearbeitet. Seither habe der Stadtrat über Wohnbauvorhaben jeweils im Einzelfall entschieden, nicht mehr auf der Grundlage einer Gesamtstrategie.

Die Rahmenbedingungen haben sich deutlich verändert. Das Zielkonzept 2010 sollte laut Beul wegen des in den 1990er-Jahren rasanten Einwohneranstiegs die Zahl der neu ausgewiesenen Wohnungsbauflächen drosseln, um die Langenfelder Infrastruktur nicht zu überlasten. Im Zeichen von Volksalterung, Flüchtlingszustrom und der erwünschten Attraktivität für Familien sei der Immobilienmarkt anders beschaffen. Es mangele an ausreichend preiswertem Wohnraum. Das Gewos-Institut stufte 2015 in seinem Gutachten zum Langenfelder Wohnungsmarkt 8780 von 14.000 Mietwohnungen als preiswert ein. Gewos regte bis zum Jahr 2020 den Bau von 1000 zusätzlichen Wohnungen an; und 1000 weiteren bis zum Jahr 2025.

Nach Angaben der Ersten Beigeordneten Marion Prell gibt es in Langenfeld etwa 1250 Sozialwohnungen. Es sei problematisch, dass eingezogene Mieter auch dann in öffentlich geförderten Wohnungen bleiben, wenn sie die Voraussetzung hierfür nicht mehr erfüllen. So seien diese Sozialwohnungen nicht für diejenigen verfügbar, die sie dringend benötigten. Laut Prell fallen bis 2020 in Langenfeld 95 Sozialwohnungen aus der öffentlichen Bindung, in den fünf Jahren danach weitere 115. SPD und Grüne, die mit der katholischen Arbeitnehmerbewegung eine Umfrage zur Langenfelder Wohnsituation gestartet hatten, beantragen zur heutigen Sitzung die Gründung einer städtischen Wohnungsgesellschaft.

(mei)
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