Langenfeld/Monheim Polizei fehlt heiße Spur zu Brandstiftern

Langenfeld/Monheim · Brandstifter haben seit Jahresbeginn in beiden Städten Menschenleben gefährdet und einen hohen sechsstelligen Schaden angerichtet. Bei der Suche nach den Tätern ist die Spurenlage nach den Worten von Polizeisprecher Ulrich Löhe "bislang sehr dürftig".

 Dreieinhalb Monate nach der Brandstiftung sind die beiden unteren Ebenen des Parkhauses an der Schöneberger Straße immer noch gesperrt.

Dreieinhalb Monate nach der Brandstiftung sind die beiden unteren Ebenen des Parkhauses an der Schöneberger Straße immer noch gesperrt.

Foto: Schüller

Ob es zwischen den fünf Fällen der vergangenen Monate Zusammenhänge gibt, lasse sich daher nicht sagen. "Wir suchen weiterhin dringend Zeugen, die uns Hinweise geben können." Hier die Fälle:

Parkhaus an der Schöneberger Straße in Monheim Am 14. Januar gegen 20 Uhr legte jemand im Untergeschoss ein Feuer, das drei in vergitterten Boxen abgestellte Autos, zehn Motorräder sowie einen Campinganhänger zerstörte. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf ein benachbartes Wohnhaus und den Kaufland-Supermarkt. Noch immer sind die beiden unteren Parkebenen gesperrt. Nach Angaben von Claudia Jung aus der der städtischen Bauaufsicht bestand akute Einsturzgefahr. Im Zuge der anstehenden Sanierung muss der Eigentümer laut Rathaussprecher Thomas Spekowius ein neues Brandschutzkonzept vorlegen. In dem Parkhaus war bereits im November 2014 ein Feuer gelegt worden.

Mehrfamilienhaus an der Anne-Frank-Straße in Monheim In der Nacht zu Karfreitag, 3. April, zündete jemand im 2. Obergeschoss des siebenstöckigen LEG-Gebäudes ein im Hausflur abgestelltes Sofa an. Das Feuer schlug auf Kabelschächte über. 14 Mieter erlitten Rauchvergiftungen, viele Bewohner wurden ausquartiert. Erst in diesen Tagen sind laut LEG-Niederlassungsleiter Uwe Steinbach die letzten Wohnungen wieder mit Strom versorgt.

Stadtgalerie Langenfeld Am Samstag, 11. April, entfachten Unbekannte an der Rückseite des Einkaufszentrums ein Feuer, indem sie gegen 4.50 Uhr davor stehende Altpapiercontainer und Paletten mit Pappe anzündeten. Die Feuerwehr trug Teile der Fassade ab, um den den Brand zu löschen, verletzt wurde niemand. "Der Schaden am Gebäude liegt bei etwa 100 000 Euro", sagt Stephan Kupfer von der Estama GmbH, der die Stadtgalerie gehört. "Die Statik ist in Ordnung, aber Fassade und Wärmedämmung müssen jetzt aufwändig instandgesetzt werden." Zudem habe das Löschwasser Schäden angerichtet. Der Kaiser's-Supermarkt blieb einige Tage geschlossen. "Zum Glück waren unsere Verkaufsflächen nicht betroffen", sagt Unternehmenssprecherin Ann-Kathrin Kleemann, "nur die Sozialräume und der Anlieferungsbereich." Bereits gut drei Stunden vor der Tat waren gegen 1.15 Uhr in der Nähe ein Papiercontainer und ein Mülleimer angezündet worden.

Brennende Autos Am 19. April setzte jemand an der Alten Schulstraße in Monheim einen Opel in Flammen, am 20. April an der Eichenfeldstraße in Langenfeld einen BMW.

Nach Löhes Erfahrungen lassen sich die Motive von Brandstiftern schwer eingrenzen. Dahinter könne Neid auf Besitztümer anderer Menschen stecken, ein persönlicher Streit, Alkohol, Drogen, Zerstörungswut oder spontaner Übermut. "Krankhaft veranlagte Pyromanen, die eine Serie hinlegen und hierbei erwischt werden, kommen im Kreis Mettmann äußerst selten vor. Vor Jahren gab es mal in Ratingen eine Frau, die es einfach schön fand, wenn die Feuerwehr anrückte."

(RP)
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