Langenfeld Polizei mahnt: Auch in der Dämmerung mit Licht radeln

Langenfeld · Gestern war Vinzenztag. St. Vinzenz ist nicht nur Schutzheiliger des Federviehs, sein Ehrentag gilt auch als Beginn der Vogelhochzeit - die Piepmätze begeben sich allmählich auf Brautschau. Quasi ein Lichtblick in Richtung Frühling. "Aber wir haben nun mal noch keinen Frühling", sagt ein besorgter Gesamtschülervater aus Immigrath und schildert, was er zu Wochenbeginn vor der Prismaschule an der Metzmacherstraße beobachtete: "Ich habe meinen Sohn gegen viertel vor acht vor der Schule abgesetzt. Bestimmt zwei Drittel der Kinder zwischen Immigrather Platz und Schule fuhren ohne Rücklicht oder komplett ohne Licht - bei Dunkelheit und auch wetterbedingt miesen Sichtverhältnissen. Dazu meistens dunkel gekleidet. Das ist doch gefährlich!"

 Ein Polizist kontrolliert eine Schülerin vor einer Schule.

Ein Polizist kontrolliert eine Schülerin vor einer Schule.

Foto: vam

In der Prismaschule nimmt man die Beobachtung ernst, zeigt sich aber auch erstaunt: "Bei der Lichtkontroll-Aktion der Polizei im Dezember haben die Beamten das Ergebnis für unsere Schule ausdrücklich gelobt", heißt es im Schulsekretariat. Karsten Ingenhoven, Leiter der Verkehrsunfall-Prävention der Kreispolizei Mettmann, bestätigt den Befund: "Von 68 kontrollierten Schülern haben nur acht eine Mängelkarte erhalten - ein gutes Ergebnis." Mängelkarte heißt: Die ertappten Schüler lassen ihre Radbeleuchtung oder einen anderen festgestellten Defekt reparieren und sich bei einer Nachkontrolle ein verkehrssicheres Fahrrad attestieren.

Wie aber lassen sich nun die Beobachtung des besorgten Vaters vom 22. Januar und die geringe Mängelquote bei der Kontrolle am 13. Dezember in Deckung bringen? Entweder mit Verweis auf die Stichprobenartigkeit der Aktion - bei 581 Prisma-Schülern insgesamt, davon vielleicht die Hälfte radelnd, entgingen mehr als 200 der Kontrolle. Oder aber - und davon geht Polizeihauptkommissar Ingenhoven aus - mit dem besagten Lichtblick in Richtung Frühling. "Inzwischen beginnt es zu Schulbeginn ja schon wieder zu dämmern. Möglicherweise radelt deshalb eine wachsende Zahl von Schülern mit ausgeschalteter Beleuchtung zur Schule."

Doch auch davor - in der Dämmerung ohne Licht - warnt Ingenhoven nachdrücklich: "Klar sagt mancher, der dann auf sein Fahrrad steigt: Ich kann ja schon etwas sehen, also klappt's auch ohne Beleuchtung. Aber beim Fahrradlicht geht es fast ausschließlich ums Gesehenwerden, nichts ums Sehen. Gerade Autofahrer, besonders bei Regen, aber auch Fußgänger nehmen Radfahrer, die mit Licht fahren, deutlich besser wahr als ohne."

Deshalb appelliert Ingenhoven an die Eltern: "Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch in der Dämmerung mit Licht fährt." Verstöße gegen die Lichtpflicht bei entsprechenden Sichtverhältnissen kosten laut Bußgeldkatalog 20 Euro, bei einer gefährlichen Situation 25, bei einem verschuldeten Unfall 35 Euro.

(gut)
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