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Langenfeld/Monheim Polizei schaut auf Radler und Fußgänger

Langenfeld/Monheim · Im "Projekt korrekt" ahndeten Polizisten in Langenfeld, Monheim und drei weiteren Städten gestern 180 Verstöße.

 An der Kreuzung Düsseldorfer-/Hauptstraße sprach Polizist Peter Hansen einen Radfahrer mit mahnenden Worten an.

An der Kreuzung Düsseldorfer-/Hauptstraße sprach Polizist Peter Hansen einen Radfahrer mit mahnenden Worten an.

Foto: Staschik

Ganz schön dreist: Ungeachtet der drei uniformierten Polizisten auf der anderen Straßenseite radelt am Berliner Platz in Langenfeld ein junger Mann auf dem Bürgersteig entgegen der erlaubten Richtung. Er reagiert auch nicht auf den Pfiff von Thomas Obst (51), der Dienstgruppenleiter bei der Verkehrspolizei ist. Doch ein Kollege mit Mountainbike macht sich an der Kölner Straße an die Verfolgung. "Den holt er sich", sagt Obst. "Der Kollege ist bei uns sportlicher Übungsleiter und fit wie ein Turnschuh." Der Verstoß des jungen Mannes ist einer voninsgesamt 180, die gestern beim "Projekt korrekt" geahndet werden, bei dem die Kreispolizei in fünf Städten bis zum Nachmittag das Fehlverhalten vor allem von Fußgängern und Radfahrern im Blick hat.

Vor allem letztere fallen an der großen Langenfelder Kreuzung auf. Eine junge Mutter mit Söhnchen auf dem Kindersitz radelt in falscher Richtung auf Gisbert Passlack (58) zu; der sie auf dem Bürgersteig prompt zum Anhalten auffordert. "Ja, ich weiß Bescheid, ich wechsle rüber", sagt die Frau, "drücken Sie mal ein Auge zu!" Als Passlack auf 20 Euro Verwarnungsgeld beharrt und sie zudem belehrt, dass sie durch das Fehlverhalten auch ihr Kind gefährde, verfinstert sich die Miene der Mutter. Sie nimmt den Zahlschein entgegen, mit dem sie das Geld binnen einer Woche überweisen muss, lässt eine unfreundliche Bemerkung fallen und schiebt das Rad weiter. "Viele Radfahrer haben kein Unrechtsbewusstsein", sagt Passlack. "Das stellen wir bei Kontrollen immer wieder fest." Wenn Gehsteige für sie freigegeben sind, wie es in der Langenfelder Innenstadt häufig der Fall ist, dann werde dort - wie selbstverständlich - auch entgegen der erlaubten Richtung geradelt. "Das ist vor allem dort sehr gefährlich", sagt Obst, "wo der Bürgersteig nicht sehr breit ist. Wer aus einem Gebäude kommt oder im Auto aus einer Hofausfahrt, schaut ja nicht unbedingt nach rechts." Verstöße dieser Art seien insbesondere an der Haupt-, Richrather- und Solinger Straße festzustellen. "Sogar direkt vor der Polizeiwache."

"Bei Einsatzfahrten wegen Unfällen oder Einbrüchen sehen die Beamten zwar Verstöße", sagt Obst, "können sich dann aber nicht drum kümmern." Aktionstage wie der gestrige seien dazu gedacht, Fehlverhalten bewusst zu machen. Schließlich wurden laut Polizeistatistik bis August im Kreisgebiet schon 266 Radler und 153 Fußgänger bei Unfällen verletzt.

"Dass vor uns heute jemand trotz roter Ampel zu Fuß über die Straße geht, ist nicht zu erwarten", sagt Obst. Kaum hat er es ausgesprochen, tut dies ein junger Mann dennoch und muss hierfür fünf Euro zahlen. Zehn Euro kostet es eine Studentin, dass sie auf ihrem Fahrrad eine Freundin auf dem Gepäcksitz mitgenommen hatte. Den gleichen Betrag kassiert Passlack von einem jungen Mann, der mit großem Kopfhörer auf den Ohren "nicht verkehrssicher" unterwegs ist und zudem allzu flott und nah an Fußgängern vorbei radelt. Polizeihauptkommissar Peter Hansen (58) ist auf dem Mountainbike im Einsatz, macht per Funk auf ein vermeintlich frisiertes Mofa aufmerksam. Obst stoppt den Fahrer, es ist aber ein Motorroller - und alles korrekt.

(mei)
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