Langenfeld Projekt "Auenblicke" stärkt die Naherholung

Langenfeld · Neben dem ökologischen Bereich wurde viel in die Verbesserung des Angebotes für die Besucher der Urdenbacher Kämpe investiert. Neuerdings können diese ihre Eindrücke an andere weitergeben.

 Volkhard Wille (v.l.), Andras Haubrok, Elke Löpke und Heinz Günter Nöscher stellten zusammen mit Vertretern der Kommunen das Projekt vor.

Volkhard Wille (v.l.), Andras Haubrok, Elke Löpke und Heinz Günter Nöscher stellten zusammen mit Vertretern der Kommunen das Projekt vor.

Foto: rm-

"Auenblicke" haben die Verantwortlichen der Biologischen Station Haus Bürgel das umfangreiche Naturschutz-Projekt in der Urdenbacher Kämpe genannt, das nun seinen Abschluss fand. Angelehnt an das Wort "Augenblick" ist der Titel - so könnte es plakativ beschrieben werden - Programm. Denn von den fast 900 000 Euro, die das Projekt kostete, floss ein großer Teil in Aufenthaltsmöglichkeiten und Informationsmaßnahmen für die Besucher der Kämpe. "An uns wurde der Wunsch herangetragen, mehr Bänke aufzustellen. Die Leute sagten, dass in der Stadt nur Hektik sei. Hier wollen sie zur Ruhe kommen und den Augenblick in der Natur genießen", berichtet Elke Löpke, Geschäftsführerin der Station.

Ziel des Projektes, das im Jahr 2012 anlief, war laut Biologischer Station, die Förderung der naturnahen Entwicklung der Urdenbacher Kämpe. Gleichzeitig solle sie auf sanftem Wege für die Öffentlichkeit erschlossen werden. Finanziert wurde das Projekt je zur Hälfte aus einem Fördertopf der Europäischen Union und vom Land. Eine Umsetzung sei aber ohne die bewährte Zusammenarbeit zwischen den regionalen Partnern nicht möglich gewesen, denn diese werden die Folgekosten des Projektes und die Verkehrssicherung anteilig übernehmen. "Auenblicke ist ein gelebtes Beispiel für die regionale Zusammenarbeit", lobte die Düsseldorfer Umweltdezernentin, Helga Stulgies.

Die Besucher können fortan nicht nur die Natur genießen, sondern ihre Eindrücke und Tipps auch an andere weitergeben. "Wir haben an den Zugängen Tafeln aufgestellt, auf denen die Besucher ihre Beobachtungen aufschreiben und somit weitergeben können", sagt Löpke. Auch seien Pegelpfosten mit Hochwassermarkierungen aufgestellt worden. "Denn eines sollte niemand vergessen: Das Gebiet ist eine Aue und damit Überflutungsgebiet", erläutert sie. Für ausländische Gäste finden sich auf den Tafeln nun auch Zusammenfassungen in englischer Sprache. Auch für Technikbegeisterte wurde ein Angebot geschaffen. Auf sie warten Audioguides, QR-Codes, mit denen man Infos direkt auf seinem Handy zu sehen bekommt und GPS-Rallyes.

Daneben werden aber auch immer noch die klassischen Führungen angeboten. "Dazu wurden in einem 70-stündigem Lehrgang 26 Auenerlebnisbegleiter ausgebildet, die den Besuchern die Vielfalt der Kämpe anschaulich vermitteln werden", sagt Elke Löpke.

Auch im ökologischen Bereich wurde einiges verändert. So wurde eine Hochflutrinne vertieft, um das Wasser länger im Auen-Gebiet zu halten, die Beweidung durch Viehtränkebrunnen gestärkt und Kernzonen des Naturschutzgebietes durch eine neue Besucherlenkung geschützt. "Wir haben an einigen Stellen Gatter und Schilder aufgestellt, die den Besuchern signalisieren, dass sie auf den Wegen bleiben sollen, da sich um sie herum ein besonders geschützter Bereich befindet", erklärt Löpke.

Die Beteiligten aus Politik, der Biologischen Station und der NRW-Stiftung zeigten sich bei der Vorstellung zufrieden und sprachen von einem "beispielhaften Projekt".

(RP)
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