Monheim Promi-Porträts entzücken die Monheimer

Monheim · Von Altkanzlern über bemalte Schallplatten bis hin zu einem einsamen Schaf am Kölner Ring - bei der MonArt im Sojus gab es viel zu entdecken.

 Mit Bud Spencer fing es an, dann malte Christine Ern ein Porträt nach dem anderen, darunter auch dieses von Loriot. Eine Auswahl zeigte die Hobby-Künstlerin jetzt bei der MonArt in der ehemaligen Krautfabrik.

Mit Bud Spencer fing es an, dann malte Christine Ern ein Porträt nach dem anderen, darunter auch dieses von Loriot. Eine Auswahl zeigte die Hobby-Künstlerin jetzt bei der MonArt in der ehemaligen Krautfabrik.

Foto: RALPH MATZERATH

Von der Wand schaut mit ernster Miene Willy Brandt herab, die Stirn ein wenig in Falten gelegt, so als betrachte er skeptisch die derzeitige politische Lage seines Landes. Daneben lächelt Loriot verschmitzt und vertreibt schlagartig alle trüben Gedanken. Die beiden wurden von Christine Ern porträtiert. "Angefangen hat alles damit, dass mein Sohn einen Bud Spencer haben wollte", erinnert sich die Malerin. Damit war der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Promi-Porträts gemacht. Das Bildnis von Helmut Schmidt hat sie sogar nach Hamburg geschickt. "Helmut Schmidt hat es signiert", erzählt sie stolz.

Christine Ern zählt zu den 13 Künstlern, die am Wochenende bei der 23. MonArt im Sojus 7 ausstellen. Ern brachte neben den Porträts auch Bilder mit, die mit der Perspektive spielen. So hat der Betrachter einen freien Blick auf die Erde, oder durch einen riesigen Türspalt geht ein winziger Mensch ins Licht. Ein Bild, das viele Deutungen zulässt. Christine Ern, die für die Hospizbewegung Langenfeld-Monheim arbeitet, nutzt Farbe und Leinwand, um einen Ausgleich zu ihrem Broterwerb zu schaffen.

Hans Jörg Figge dagegen hat Fotografien in die ehemalige Krautfabrik mitgebracht. Die sind nichts für einen flüchtigen Blick. Bei seinen Motiven muss man schon genauer hinsehen. Und das lohnt sich, denn Figge spielt mit dem Blick des Betrachters. "Es kommt nicht darauf an, was man betrachtet, sondern was man sieht", erklärt er. Jeder hat einen anderen Blick auf die Welt. Das zeigen auch die Ausschnitte, die er zu neuen Gebilden kombiniert und auf Alu-Platten aufgebracht hat. Für den einen sind es Schwäne, für den anderen eine gehörnte Gestalt.

Außerdem gab es bei der MonArt Schmuck aus Edelsteinen von Kiki, Comic-Art von Hank, abstrakte Malerei von Vereli, Photography von Clelio Ghietti, Schmuck-Unikate von Erwin Schumacher und Malerei von Hilde Weyler. Bunte Flaschen mit lustigen Sprüchen und andere Objekte zeigte Luda Liebe. Bei Carla Froitzheims QuadArt konnten sich Besucher ein Bild aus quadratischen Leinwänden ihrer Steampunk-Serie selbst zusammenstellen. Rosemarie Bruchhausen hat eine Reihe unterschiedlicher Zwerge aus Keramik mitgebracht. "Dabei geht es ums Bauchgefühl", erklärt sie. Ihre Werkauswahl wird von einem Objekt bestimmt, das einen sehr kritischen Hintergrund hat. Es ist ein rundes Sägeblatt, auf dem Autos im Stau stehen. "Das ist der Kölner Ring", sagt Bruchhausen. In der Mitte hat es ein einsames Schaf unter einer Glasglocke geschafft, noch etwas Grün zu finden. Ganz farbenfroh und ungewöhnlich sind die Werke von Karl-Heinz Swaggert. Er hat nicht nur alte LP's, sondern auch Pappen, Plakate und Kacheln bemalt. "Ich bemale alles", sagt er. Dabei grundiert er mit Sprühfarbe und zeichnet dann mit Acrylstiften. Von den Schallplatten schauen den Betrachter skurrile Gesichter an, die sofort gute Laune machen. "Die Welt ist grau genug", meint der Künstler.

(sue)
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