Langenfeld Rathaus-Praktikum bringt Jugendlichen Politik näher

Langenfeld · Junge Langenfelder sollen stärker für das interessiert werden, was sich im Rathaus tut. Als Ingrid Graser im Jugendhilfeausschuss ihr Konzept für ein kommunalpolitisches Praktikum vorstellte, zeigte der Blick auf die leeren Zuschauerplätze, dass solch ein Anstoß wohl Sinn macht. "Wir wollen im Rathaus ab 2018 mit solch einem Praktikum 14 bis 21 Jahre alten Langenfeldern kommunalpolitische Abläufe näherbringen", erläuterte Graser, die in der Stadtverwaltung seit August für stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Stadtpolitik zuständig ist.

20 bis 60 junge Leute der genannten Altersspanne sollen laut Graser über einen Zeitraum von etwa drei Monaten ab April "in insgesamt sechs mehrstündigen Modulen" Mechanismen kennenlernen, die zu Ratsbeschlüssen führen. "Die Teilnahme ist offen für alle 14- bis 21-Jährigen." Zum Auftakt sei ein "Political Speed-Interview" genanntes schnelles Frage- und Antwortspiel vorgesehen, bei dem die jungen Leute Politiker verschiedener Parteien löchern und sich danach für eine Fraktion als Praktikumsstation entscheiden. Die Teilnahme an deren Fraktionssitzung ergänzt dann Vorträge externer Fachleute, die etwa die Aufgaben von Bürgermeister und Ratsmitgliedern erläutern. Als Beobachter sollen die Praktikanten danach die Zuschauerplätze in Gremien wie eben dem Jugendhilfeausschuss füllen, erläuterte Graser. "Und krönender Abschluss wird dann ein Planspiel sein, bei dem die jungen Leute selber in die Rolle von Kommunalpolitikern schlüpfen, Themenvorschläge einreichen, diskutieren und abstimmen."

Politiker aller Parteien lobten in der Ausschusssitzung das Konzept. Es sei gut, meinten Sebastian Köpp (CDU) und Elke Hirsch-Biermann (Grüne), dass die Altersspanne weiter gefasst sei als beim jahrelang angebotenen, doch mangels Interesse eingestellten "politischen Geburtstag für 18-Jährige".

(mei)
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