Reusrath Reusrath leuchtet

Reusrath · Der Lichterzug funkelte mit den Sternen um die Wette. Mehr als 20.000 Zuschauer sahen einen um 50 Prozent angewachsenen jecken Lindwurm.

 Die Gruppe "Himmlische Schwestern" verteilte zur Freude der Zuschauer bunte Blumen.

Die Gruppe "Himmlische Schwestern" verteilte zur Freude der Zuschauer bunte Blumen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Lichterzug strahlte in der elfjährigen Jubiläumsausgabe heller denn je. Mehr als 20.000 Menschen kamen am Abend des Tulpensonntags in den Süden Langenfelds - teilte die Polizei mit; Zugleiter Andreas Buchheim schätzte die Besucherzahl im Gespräch mit der RP auf rund 25.000 Menschen: "Es war gut besucht - auch weil wir so ein Glück mit dem Wetter hatten." Gut 2000 Frauen und Männer wagten nach dem leuchtenden Umzug ein Tänzchen im mehr als 800 Quadratmeter großen Partyzelt. Dafür, dass dieser fröhliche Pulk in Partylaune im Dunkeln nur schwer zu überblicken ist, passierte erstaunlich wenig. Es gab lediglich zwei Anzeigen wegen Körperverletzung, eine wegen einer Sachbeschädigung und eine weitere nach dem verbotenen Zünden von Bengalos.

 Die Quatschköpp aus Düsseldorf-Reisholz waren mit ihrem bildschönen Kabinenroller bequem unterwegs.

Die Quatschköpp aus Düsseldorf-Reisholz waren mit ihrem bildschönen Kabinenroller bequem unterwegs.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Lange bevor es dämmert, summt die Bienenstraße wie ein Bienenstock. Immer mehr Verkleidete schwirren durch das "Insektenviertel". Da mühen sich die 150 Helfer rund um Zugleiter Andreas Buchheim noch, eine gewisse Ordnung in die Startaufstellung hinein zu bringen. Im Jubiläumsjahr versuchten es die Organisatoren vom RCC (Rüsrother Carnevals Comitee) mal mit einem beliebten Bundesbahn-Prinzip: "Die Wagen kommen heute in umgekehrter Reihenfolge", sagt ein Helfer. Über Grillenpfad, Bienenweg, Garten- und Opladener Straße funkeln die Wagen, Fuß- und Musikgruppen dem Ziel entgegen.

 Sehen und gesehen werden: Lichter machen es in dunkler Nacht möglich.

Sehen und gesehen werden: Lichter machen es in dunkler Nacht möglich.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das sollte die Anwohner entlasten; hatte sich aber noch nicht bei allen Lichterzugfans herumgesprochen. So knubbeln sich die Zuschauer im Insektenviertel, während es an der oberen Opladener Straße noch viel Platz gegeben hätte. Von den Balkon-Diskos herunter schallen Karnevalslieder; einige Anwohner haben eine eigene Lichtorgel samt Kunstnebel-Maschine installiert. Über Mikrofon und Lautsprecher gesteht Dominik seiner angebeteten Frauke seine Liebe. Andere hatten ihren Lebenspartner im Gedränge verloren und können so wieder zusammengeführt werden. Die etwa 20-minütige Verspätung fällt kaum auf. Neun Teilnehmer-Premieren und ein um 50 Prozent längerer Lichterzug als im Vorjahr wollten erst einmal sortiert sein.

Dann aber trommelt die Sambagruppe Patido Alto aus Hilden zum Lichterzug-Auftakt. Alle blinken und blitzen, was die Farb-LEDs und Akkus hergeben - und bekommen Antwort vom Straßenrand. Denn auch die Zuschauer, die teilweise aus Solingen, Köln oder Düsseldorf angereist sind, haben sich jeck verkabelt, stapfen etwa als illuminierte Schneemänner durch die Winternacht. Die beiden schönsten Gruppen im Zug: der Jugendtanzsportclub Blau-Weiß Leichlingen mit bläulich von innen beleuchteter, feiner Gaze und die Imbacher Karnevalsgesellschaft aus Leverkusen, die einen strahlenden Aladin aus einer Wunderlampe emporzischen lässt. Als letzte Gruppe vor dem RCC-Piratenschiff: die Dudelsackspieler der Wupper Destrict Pipe Band, deren Instrumente leuchten.

(dne)
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