Langenfeld Reusrather ärgern sich über Güllegestank

Langenfeld · "Kein Lüften mehr möglich", beschwerten sich Bürger über den Güllegestank in Reusrath. Kreislandwirt Bernd Kneer sagt, es könne am fehlenden Regen gelegen haben.

 Wenn Landwirte düngen, rümpfen manche die Nase.

Wenn Landwirte düngen, rümpfen manche die Nase.

Foto: Ahlen

Wochenende, Sommer, Sonne - und dann das: "Es liegt so ein intensiver Güllegestank in der Luft wie nie zuvor", ärgert sich Siegmar Altrock aus Reusrath. "Draußen kann man sich deshalb nicht aufhalten, und innen ist kein Lüften mehr möglich." Bei Lärmbelästigung gebe es eine Mittagsruhe. "Gibt es für das Gülleausbringen nicht auch irgendwelche Grenzen?"

Am Freitagnachmittag schrieb dies Altrock per E-Mail. Eine weitere Nasenzeugin stellte einen ähnlichen Befund auch noch für Samstag fest: "Da war ich bei meinem Bruder in Reusrath zu Besuch", berichtet die Leichlingerin: "Die Tür war nur kurz auf, und schon stank es im ganzen Haus."

Beschwerden über unerträglichen Güllegeruch stellen sich in Langenfeld und Monheim selten, aber regelmäßig ein, wenn, dann besonders im Frühling und im Sommer. Kreislandwirt Bernd Kneer ist der "konkrete Fall" nach eigenen Worten nicht bekannt. "Sollte aber ein Landwirt hier nicht ordnungsgemäß Düngemittel ausgebracht haben, dann bekämen wir davon Kenntnis". Was bedeutet "ordnungsgemäß"? "Dass die Düngung zu diesem Zeitpunkt notwendig und dass sie mit möglichst wenig Geruchsbelästigung verbunden ist", sagt Kneer.

Die Landwirtschaftskammer empfehle, möglichst nicht vor Wochenenden zu düngen. "Dennoch lässt sich dies nicht immer vermeiden", wirbt der Kreislandwirt um Verständnis. So sei auch baldiger Regen wichtig, um die Geruchsbelästigung so gering wie möglich zu halten. "Für Samstag war meines Wissens Regen vorhergesagt, insofern könnte dies den Landwirt veranlasst haben zu düngen." Wenn der Regen dann ausbleibe oder nur sehr spärlich falle, sei das natürlich unglücklich. "Aber so etwas kann man ja nicht voraussehen."

Grundsätzlich sei die Geruchsbelästigung durch Gülle in Langenfeld, Monheim und Umgebung vergleichsweise gering, bilanziert Kneer. "In Gegenden mit viel Viehhaltung ist das viel stärker." Aber, so räumt der Kreisbauer ein: "In solchen ländlichen Gegenden sind die Menschen den Geruch mehr gewohnt als in unserem dicht besiedelten Ballungsraum."

(gut)
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