Langenfeld Reusrather ärgern sich über Parkverbote

Langenfeld · Auf der Grünewaldstraße fallen wegen der Windrad-Anlieferung etliche Parkplätze weg. Anwohner: Wie lange noch?

 Windkraft-Gegner Andreas Lobb hat kein Verständnis dafür, dass wegen des bevorstehenden Windrad-Transports wochenlang Parkplätze auf der Grünewaldstraße wegfallen.

Windkraft-Gegner Andreas Lobb hat kein Verständnis dafür, dass wegen des bevorstehenden Windrad-Transports wochenlang Parkplätze auf der Grünewaldstraße wegfallen.

Foto: Ralph Matzerath

Seit Wochen stehen dutzende zusätzliche Verkehrsschilder auf der Grünewaldstraße in Reusrath Spalier: absolutes Halteverbot ab 14. August, montags bis freitags in der Zeit von 22 bis 6 Uhr. "Ausgerechnet über Nacht, wenn der Parkplatzbedarf für die Anwohner am größten ist, wird das Angebot massiv beschnitten", ärgert sich der Reusrather Andras Lobb. Grund für die nächtliche Freihaltung der Grünewaldstraße ist das Bauprojekt auf den Feldern südlich davon: Die Anlieferung des ersten Windrads steht bevor. "Aber wann kommt es denn endlich? Wie lange müssen wir noch auf die Parkplätze verzichten?", fragt Lobb.

Dass der 49-Jährige "endlich" sagt, bedeutet nicht: erwartungsvoll. Im Gegenteil. Denn Lobb ist Sprecher der Bürgerinitiative "Ruhiger Horizont Reusrath". Die Gruppe - im Kern etwa 20 Mann stark, laut Unterschriftenliste gut 800 Unterstützer zählend - wendet sich seit Jahren gegen den Bau von Windkraftanlagen im Stadtsüden. Vier sind genehmigt, mindestens zwei werden die Gegner akzeptieren müssen. Doch die aus ihrer Sicht negativen Auswirkungen thematisieren, das wollen sie auch weiter.

Das Fundament fürs erste Windrad steht, ebenso ein Kran, der die 100 Meter hohe Anlage aufrichten soll. Das zweite Windrad soll im Spätherbst folgen. Wann Nummer drei und vier kommen, ist unklar, ob überhaupt, hängt von der Verschärfung der Abstandsregeln ab, wie sie die Landesregierung plant.

Bis wann das nächtliche Parkverbot auf der Grünewaldstraße in Kraft bleibt, ist den Schildern nicht zu entnehmen. Deshalb fragte Lobb in der jüngsten Sitzung der zuständigen Ratsfachausschüsse nach. "Bis Ende September", hieß es auf Seiten der Stadtverwaltung.

Aufgestellt wurden die Schilder auf Antrag der SL NaturEnergie GmbH. Das Gladbecker Unternehmen lässt die Windräder bauen und wird sie auch betreiben. "Bei einem Großtransport wie dem bevorstehenden ist die verkehrliche Vorbereitung ein ganz normaler Vorgang", sagt SL-Projektentwickler Joachim Schulenburg. Auch die Dauer des Verbots sei nicht ungewöhnlich: Erstens müsse der Zuweg ja erst einmal freigeparkt werden, und zweitens sei terminlicher Spielraum nötig für ein komplexes Projekt, in das mehrere Firmen eingebunden sind.

Und wann kommt das erste Windrad nun? "Vermutlich nächste Woche, möglicherweise aber auch schon in dieser", sagt Schulenburg. Sobald die Einzelteile für den Masten und die über 30 Meter langen Rotorblätter angeliefert sind, dürfte das Parkverbot aufgehoben werden.

Für den Transport hofft Windkraftgegner Lobb, dass die Laster den genehmigten Weg über die "namenlose" Stichstraße nehmen, die von der Grünewaldstraße abzweigt und zwischen Renn- und Rheindorfer Straße verläuft. "Bei den Fahrten der Betonmischer fürs Fundament wurde regelmäßig die falsche Route über die verwinkelte Rennstraße genommen. Das hat die Anwohner unnötig belastet", kritisiert der Reusrather. Auch dem Unternehmen SL könne er nur empfehlen, die namenlose Straße zu nehmen. "Mindestens ein Lkw für den Fundamentbau hat sich in der engen Rennstraße festgefahren", hat Lobb beobachtet und erinnert an die Ausmaße der Windkraftanlage: "Allein die Gondel, das Mittelstück zwischen den Rotorblättern, misst 11,40 mal 5,60 mal 5,40 Meter."

(gut)
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