Mobile Redaktion Richrath wartet auf Bahnunterführung
Langenfeld · Bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post ging es vor allem um Verkehr: Schranken, Tempo-20-Zone und Radler.
Keine Frage: Es lebt sich gut in Richrath, und in der Ortsmitte gibt es alles für den täglich Bedarf zu kaufen. So ist gestern bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post vor dem Kirchturm von St. Martin in den Läden ringsum ein Kommen und Gehen zu beobachten. Lothar Portugall gehört zu denen, die am RP-Stehtisch rege über das Geschehen in Richrath diskutieren - insbesondere über Verkehr. "Wenn die Stadtpolitiker so weitermachen", hadert Portugall, "wird Langenfeld irgendwann die letzte Stadt zwischen der Zugspitze und Sylt sein, in der es noch einen mit Schranken geregelten Bahnübergang wie an der Kaiserstraße gibt."
Portugall erinnert daran, dass seit drei Jahrzehnten Politiker und Ingenieure an Plänen für einen Tunnel anstelle der durch Schranken geregelten Fahrt über die Gleise tüfteln. Doch 2012 kippte die Ratsmehrheit einen schon baureifen Entwurf für eine mit rund acht Millionen Euro veranschlagte Unterführung, schwenkte zu einem deutlich abgespeckten Tunnelentwurf der Bahn AG um: Danach soll die Kaiserstraße nach Norden verlängert, unter den Gleisen hindurchgeführt und in der Nähe des Autohauses Lindemann an die Hildener Straße angeschlossen werden.
Zuletzt war dieser mit rund sechs Millionen Euro veranschlagte Tunnel im März dieses Jahres Thema im Rat, wo die Verteilung der Kosten zwischen Stadt, Bahn und Bund aus Langenfelder Sicht als ungerecht bezeichnet wurde.
"Der von Radlern, vor allem Schülern überquerte Schrankenübergang ist so gefährlich", befindet Portugall. "Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen."
In die Planung sei viel Geld investiert worden, deshalb müsse das Projekt endlich umgesetzt werden. "Wird es auch", entgegnet ihm Gerd von Piwkowski, der für die CDU als sachkundiger Bürger in Ratsgremien sitzt.
Einig ist sich die Runde am RP-Stehtisch, dass der verkehrsberuhigende Umbau 2003 der Richrather Ortsmitte gutgetan habe. "Aber für ortsfremde Autofahrer müsste die Tempo-20-Zone besser kenntlich gemacht werden", wirft Dietrich Schaefer ein. "Das Schild an der Einmündung Kirschstraße ist sehr klein. Und wer von der Wolfhagener Straße her in die Kaiserstraße einbiegt, wird überhaupt nicht auf Tempo 20 hingewiesen." Schaefer hätte gerne zumindest Tempo-20-Piktogramme auf der Fahrbahn - ähnlich denen, die auf Radfahrer entgegen der Einbahnrichtung hinweisen. Den geplanten Radschnellweg von Langenfeld und Monheim nach Düsseldorf spricht Franz Breuer an. Er befürchtet Probleme auf der Pappelallee, die ab der Berghausener Straße in diese störungsfreie Route für schnelle Radler einbezogen werden soll. "Viele Kinder aus dem angrenzenden Wohngebiet überqueren auf dem Weg zum Bolzplatz die Pappelallee. Auch Bewohner des Seniorenzentrums mit Rollator oder Spaziergänger gehen dort lang. Da sind Konflikte mit schnellen Radlern oder gar Unfälle vorgezeichnet." Breuer schlägt vor, diese Anbindung an den Schnellweg zwischen Gewerbegebiet und Landschaftspark Fuhrkamp entlang des Bachs neu zu bauen.