Langenfeld Richrather Pfarrer tauft Pfingsten im See

Langenfeld · 16 Kindern und Jugendlichen steht ein besonderer christlicher Ritus bevor: Sie werden ganz ins Wasser getaucht.

 Pfarrer Stefan Heinemann (l.) und Vikar Matthias Ratz am Heinenbusch-See in Richrath, wo am Pfingstmontag die besondere Taufzeremonie stattfinden wird.

Pfarrer Stefan Heinemann (l.) und Vikar Matthias Ratz am Heinenbusch-See in Richrath, wo am Pfingstmontag die besondere Taufzeremonie stattfinden wird.

Foto: MATZERATH

Wie Jesus in einem Gewässer getauft werden, dieser Traum wird am Pfingstmontag für 16 Täuflinge von Pfarrer Stefan Heinemann (36) aus Richrath wahr. Gemeinsam mit Vikar Matthias Ratz (30) und dem Laienprediger Dieter Golz (56) wird er am Anglerheim im Richrather See 16 Kinder und Jugendliche ins Wasser tauchen und so in die christliche Gemeinschaft aufnehmen. "Wir haben vorher gefragt - und alle haben ja gesagt: Wir wollen im See stehend getauft werden", freut sich der Seelsorger der Evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld.

Die drei Täufer wollen die Täuflinge an drei Stationen in Empfang nehmen. Für die Zeremonie werden die silbernen Taufschalen der Richrather Lukaskirche und der Immigrather Erlöserkirche mit Wasser aus dem See gefüllt. "Mit der Taufe im See wollen wir erreichen, dass sich die Mädchen und Jungen bewusst an den Tag erinnern können", sagt Heinemann. Viele Eltern hätten deshalb mit der Taufe gewartet oder ihren Kindern die Entscheidung selber überlassen.

Nele (10) zum Beispiel hat sich bewusst für eine Taufe entschieden. Sie hat das Fest im Religionsunterricht kennengelernt. "Ihre Eltern haben mich kontaktiert und wir haben über die Möglichkeiten gesprochen, da weder Vater noch Mutter Mitglied in einer Kirche sind", erzählt Heinemann. Neles Großvater wird ihr Taufpate sein.

Die große Taufe und das danach stattfindende Fest mit allen Gästen ist nicht nur für Nele, ihre Familie und ihre Freunde ein großer Tag. Auch die künftige Konfirmandin Joelina freut sich auf ihre Taufe. "Die Taufe am See ist etwas Besonderes, und am See ist es sehr schön", sagt die 13-Jährige. Ihre Eltern hätten ihr immer die Wahl gelassen, ob sie getauft werden wolle.

Nach dem Taufgottesdienst ist für alle ein geselliges Beisammensein mit Essen und Trinken geplant. Das durch Spenden finanzierte Fest findet wie die Taufe am Anglerheim statt. "Wir haben bisher 160 Anmeldungen, aber spontane Gäste sind gerne gesehen, das wird kein Privatgottesdienst", unterstreicht Heinemann. Und fügt augenzwinkernd hinzu: "Bei dem angesagten heißen Wetter wollen sicher nicht nur die Täuflinge ins Wasser."

Die Taufe wird aus einem dreiteiligen Gottesdienst bestehen. "Zuerst werden wir gemeinsam die Eröffnung des Gottesdienstes und die Predigt aus dem Markus-Evangelium erleben. Danach werden die Täuflinge und Paten mit uns zum See gehen. Die Gemeinde darf uns von oben mit lautem Gesang begleiten. Zum Schluss kommen wir wieder zusammen", fasst Heinemann den geplanten Ablauf zusammen.

Die Idee eines "Open-Air-Tauf-Events" stammt aus dem "Jahr der Taufe" 2011. "Inzwischen haben sich Freilufttaufen verbreitet, sind aber immer noch was Besonderes", weiß der Pfarrer. Für die Zukunft stellt er sich eine große Freilufttaufe für ganz Langenfeld vor. "Aber erst gucken wir mal, wie das hier in Richrath wird."

Die Freilufttaufe am Pfingstmontag passt für Heinemann bestens zu Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, der die Christen mit Gottvater, Gottsohn und untereinander verbindet und mit Nächstenliebe erfüllt. "Wasser ist nun mal das Symbol Gott gewollten Lebens."

(klesp)
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